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GREENBOX Landschaftsarchitekten

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Landschaftsarchitektur

  • Brunnenquartier in Karben
  • Brunnenquartier in Karben
  • Brunnenquartier in Karben
  • Brunnenquartier in Karben
  • Brunnenquartier in Karben
Unter dem Arbeitstitel “Brunnenquartier” wird derzeit die letzte große unbeplante Freifläche in der Karbener Innenstadt planerisch bearbeitet. Das 7,9 ha große Baugebiet im Stadtteil Kloppenheim wird derzeit noch landwirtschaftlich genutzt und soll in den nächsten Jahren in ein autoarmes Wohnquartier mit guter Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr an die Metropolregion Frankfurt entwickelt werden.

Blau-Grüne Nachbarschaft

Unser Entwurf “Blau-Grüne Nachbarschaft” nimmt die Dynamik der angrenzenden Landschaftsräume auf und inszeniert den Übergang von urbanen zu landschaftlichen Strukturen. Die beiden Plätze dienen als urbane Marker mit Wasserelementen und werden über Baumreihen mit Mulden-Kaskadensystemen an den Landschaftsraum des Grünzug Ost angebunden. Diese Achsen vermitteln nicht nur zwischen verschiedenen Stadtraumqualitäten, sondern bilden auch eine autofreie Verbindung in den Grünzug.

Als zentraler Ort für nachbarschaftliche Begegnungen, zeichnet sich der Quartiersplatz durch eine multifunktionale Gestaltung aus. Ein Wasserelement in der Mitte schafft einen Anziehungspunkt, während die Freitreppe zur Quartierswiese eine Fernwirkung und Blickbeziehungen ermöglicht. Hier wird der Umgang mit Regenwasser sichtbar, und der Platz markiert den Übergang zum Landschaftsraum.

Der Grünzug Ost, inspiriert vom Niddalauf, bildet einen identitätsstiftenden Naherholungsraum. Hier entsteht das Grüne Herz des Quartiers, ergänzt durch Spielbereiche, Treffpunkte, Orte für Rückzug, Naturerlebnisse und Artenschutz. Bäume spielen eine zentrale Rolle als Raumbildner, Rhythmusgeber, Schattenspender und Biodiversitätsträger.

Die Identifikationsorte Brunnenplatz, Willkommensplatz, Runde Schaukel sowie die Eingänge zur Entenaue werden durch die Baumartenwahl des klimaresilienten Rot-Ahorn auf Ebene der Vegetation herausgearbeitet und inszeniert. Die Baumreihen und Alleen, die die Achsen vom Quartier in die Entenaue führen bestehen jeweils aus einer Baumart und entwickeln darüber eigene Charaktere: Im Norden die Hainbuchen in Säulenform, vom Brunnenplatz zur Entenaue die Flatterulme und vom Willkommensplatz in den Park die Wildbirne als Säulenform. Im Parkraum lösen sich die Arten in einer freien Mischung von klimaresilienten Bäumen auf.
  • Campusmitte Lichtwiese an der TU Darmstadt
  • Campusmitte Lichtwiese an der TU Darmstadt
  • Campusmitte Lichtwiese an der TU Darmstadt
  • Campusmitte Lichtwiese an der TU Darmstadt
  • Campusmitte Lichtwiese an der TU Darmstadt
Der Campus Lichtwiese der Technischen Universität Darmstadt hat in den letzten 15 Jahren eine dynamische bauliche Entwicklung erfahren. Neue Gebäude wie das Hörsaal- und Medienzentrum sowie verschiedene Institute wurden errichtet. Eine leistungsstarke Straßenbahnlinie mit Wendeschleife verbindet den Campus mit der Darmstädter Innenstadt. Ein zentrales Parkhaus wurde gebaut mit dem Ziel, die Campusmitte autofrei zu gestalten. Die aktualisierte Rahmenplanung, abgestimmt zwischen der TU Darmstadt und der Stadt Darmstadt, legt den städtebaulichen Rahmen für die Weiterentwicklung des Campus fest. Bebaubare und freizuhaltende Bereiche wurden definiert, um die Freiraumbeziehungen zu den umgebenden Stadt- und Landschaftsräumen zu stärken.

Der Campus ist ein historischer Stadtbaustein im Südosten der Stadt, umrahmt von dichten Waldstrukturen, die ihn von der Stadtumgebung abgrenzen. Die Architektur der Technischen Universität Darmstadt ragt in ihrer Orthogonalität auf der Lichtwiese aus diesem Landschaftsrahmen hervor. Konzeptionell wird dieses prägende Bild auf die neu entwickelte Campusmitte übertragen: Ein „Grünes Passepartout“ umsäumt die neue Mitte und öffnet sich zu den zentralen Campus Wiesen und der Plaza. Eine klare historisch inspirierte Formsprache betont die wichtigen Raumbeziehungen, schafft ein robustes Grundgerüst und harmonisiert Bestehendes und Neues.

Das “Grüne Passepartout” besteht aus Bestandsbäumen und klimaresilienten Neupflanzungen und bietet vielfältige Nutzungs- und Interaktionsmöglichkeiten für das Campusleben. Die “Campuswiesen” innerhalb dieser Umgebung laden zur Nutzung und Entspannung ein. Die Plaza verbindet die Mensa und Bibliothek und schafft einen vielseitigen öffentlichen Raum. Der Campusboulevard bildet den südlichen Abschluss und ist in zwei Bewegungsflächen gegliedert – eine «Fast-Lane« für Radfahrer:innen zur Campusmitte hin und eine »Slow-Lane« für Fußgänger:innen hin zu den südlichen Fakultätsgebäuden. Dazwischen befinden sich Sitzbänke und überdachte »Campusboxen« zum Verweilen und Lernen im Freiraum. Am westlichen Rand des Passepartouts finden sich „Aktivätsfelder“ für Sport und Spiel, während am östlichen Rand entlang des Hörsaal- und Medienzentrums eher ruhige Lesegärten und -inseln vorgesehen sind. Diese grüne Mitte wird zu einem repräsentativen Anziehungspunkt für Studierende, Lehrende und Mitarbeitende.
  • Bildungscampus Herford
  • Bildungscampus Herford
  • Bildungscampus Herford
  • Bildungscampus Herford
  • Bildungscampus Herford
Nach dem Abzug der britischen Streitkräfte aus Herford wurde die ehemalige Wentworth-Kaserne in einen innovativen und nachhaltigen Bildungscampus, der vorbildlich für die Synergien von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft steht, umgebaut. Die Aufgabe bestand darin, die Konversionsfläche in die umliegenden Quartiere und in das Stadtgefüge zu integrieren und attraktive Freiflächen mit Mehrwert für die Bewohner und Nutzer des Campus zu schaffen. Der prägende Charakter des Ensembles aus denkmalgeschützten Kasernengebäuden war dabei zu erhalten und bei der Gestaltung der Freianlagen aufzugreifen.

Der nahezu autofreie „Bildungsboulevard“ bildet das zentrale Rückgrat des Campus und als interaktive Bildungsmeile den zentralen Ort des Austauschs zwischen den verschiedenen Fachbereichen, Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und der Öffentlichkeit. Der repräsentativ gestaltete Platz an der Liststraße bindet das Offizierscasino mit seinem aufgewerteten Garten verstärkt an das Gesamtensemble des Campus an.

Grüne „Seminarhöfe“ – ausgestattet mit einer Mobiliarfamilie aus Lerndecks – sind als flexibel nutzbare Kommunikations-, Begegnungs- und Lernorte konzipiert. Der zentral gelegene Seminarhof nördlich des „Startup-Gebäudes“ bildet dabei in Form eines besonders großzügigen Lerndecks das interdisziplinäre „Campusforum“. Auf dem Deck können auch für größere Gruppen Seminare im Freien gehalten werden, Veranstaltungen stattfinden und gastronomische Angebote integriert werden. Auf der Fläche vor dem Startup-Gebäude unterstreicht ein Wasserspiegel die besondere Bedeutung des Campusforums innerhalb der Seminarhöfe.

Eine lockere Saumpflanzung umschließt den Campus im Norden, Süden und Westen und bettet das Areal in die anschließenden Bebauungs- und Grünstrukturen ein. Die bestehenden Bäume wurden dabei in weiten Teilen in die Planung integriert. Die extensiven und naturnahen Grünflächen des umlaufenden Saums, die Seminarhöfe und der Quartiersgarten dienen der Entwässerung und Retention. Die Seminarhöfe erhalten jeweils durch ausgewählte Baumarten mit individuellen Blüh- und Farbaspekten im Laufe der Jahreszeiten eine eigene Identität.
  • Unternehmenszentrale Koelnmesse in Köln
  • Unternehmenszentrale Koelnmesse in Köln
  • Unternehmenszentrale Koelnmesse in Köln
  • Unternehmenszentrale Koelnmesse in Köln
  • Unternehmenszentrale Koelnmesse in Köln
Die Stadt Köln blickt auf eine lange Tradition als Messestadt zurück. Etwa 80 Messen und 2.000 Tagungen organisiert die international tätige Koelnmesse GmbH von Köln aus jährlich auf dem Messegelände in unmittelbarer Innenstadtlage.

Basierend auf dem Masterplan Kölnmesse, den ASTOC Architects and Planners 2013/2014 für die komplexe bauliche Entwicklung des Areals erstellt hat, wird das Messegelände bereits seit einigen Jahren fit für Messen und Veranstaltungen der Zukunft gemacht.

Der Entwurf der Arge ASTOC HPP sieht einen viergeschossigen Baukörper für eine moderne Arbeitswelt mit 500 Büroarbeitsplätzen für 750 Mitarbeitende vor. Den auf eine Zertifizierung nach DGNB Platin ausgelegte Neubau zeichnet eine hohe Konnektivität mit Flächen für Begegnung, Kollaboration und Konzentration gleichermaßen aus.

Unser Freiraumkonzept schafft eine umfangreich gestaltete Begrünung mit hohem ökologischem Nutzen. Zudem bietet der Freiraum eine angenehme Aufenthaltsqualität als Begegnungs- und Kommunikationsort, nahtlos verwoben mit dem bestehenden Landschaftsraum von Messe und Messecity.

Der großzügig gestaltete Vorplatz bildet künftig den Auftakt zur neuen Unternehmenszentrale Koelnmesse. Attraktive Grünflächen bilden schattige Sitzmöglichkeiten und reduzieren durch ihre Kühlungseffekte vorhandene negative klimatische Auswirkungen des überwiegend versiegelten urbanen Umfelds. Innenhöfe bilden das grüne Herz des Gebäudes und stehen Mitarbeiter:innen und Besucher:innen als Treffpunkt und Kommunikationsort offen. Begrünte Dachflächen dienen den Mitarbeitenden der neuen Unternehmenszentrale dem Rückzug und der Erholung und weisen gleichzeitig einen hohen ökologischen Nutzen auf.

Durch die umfassende Begrünung sowie die Installation von PV-Anlagen leistet die neue Unternehmenszentrale einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, erzeugt Möglichkeiten zur CO2-Bindung, schafft Habitate für Vögel und Insekten und verhindert die Ausbildung von Hitzeinseln.

Der Neubau der Unternehmenszentrale stellt eine wichtige Maßnahme des Masterplans dar, mit einer endgültigen Bauentscheidung voraussichtlich 2025 und einem Baubeginn 2026.
  • Neugestaltung Weberplatz in Essen
  • Neugestaltung Weberplatz in Essen
  • Neugestaltung Weberplatz in Essen
  • Neugestaltung Weberplatz in Essen
Wie sehen unsere Innenstädte in Zukunft aus? Die Neugestaltung des Weberplatzes und der Freiraumachse Innenstadt – Grüne Mitte soll dieser zentralen Fragestellung eine nachhaltige und zukunftsweisende Antwort geben. Unter der Überschrift “Das blaugrüne Wohnzimmer am Weberplatz” vermittelt unser Konzept zwischen den unterschiedlichen Anforderungen an einen innerstädtischen Begegnungsraum mit den vielfältigen und teils konträren Ansprüchen aus Klimaanpassung, gesellschaftlicher Partizipation, Multifunktionalität, Nachhaltigkeit, Inklusion und Gesundheit.

Unser Entwurf für den Weberplatz stellt einen naturnahen Kontrast zur dicht bebauten Innenstadt dar. Dieser Kontrast ergänzt die Grüne Mitte der Stadt und betont Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz. Statt versiegelter Flächen gibt es hier lebendige Grünflächen und vielseitige Aufenthaltsmöglichkeiten. Barrierefreie Wege und klare Nutzungszonen schaffen einen zusammenhängenden, begrünten Freiraum in der Stadt. Gleichzeitig werden wichtige Sichtachsen zur Grünen Mitte und zur historischen Kreuzeskirche betont und unterschiedliche Ebenen schaffen eine spannende Freiraumgestaltung.

Die “Klimakiesel” sind von Bäumen umgeben und bieten multifunktionale Grünflächen. Diese Flächen sind vielseitig nutzbar, z.B. für Liegewiesen, Urban Gardening oder Slacklining. Andere Pflanzbereiche – entlang der Straßen – werden zur Verbesserung des Mikroklimas mit artenreicher Wildstaudenmischungen neu bepflanzt. Die Böschungen der “Stadt-Tribüne” und der barrierefreien Abwicklung zur Kastanienallee werden mit pflegeleichten Wildstaudenangereichert, die Insekten Nahrung bieten und eine bunte Blütenpracht schaffen.

Die befestigten Flächen und Ausstattungselemente bestehen aus recyclingfähigen Materialien und haben helle Oberflächen, um Hitzeentwicklung zu reduzieren. Der Bodenbelag besteht aus umweltfreundlichem Recycling-Betonstein und Natursteinpflaster. Die Kiesel sind mit Naturstein eingefasst, dienen der Entwässerung und als taktile Leitelemente. Solar-Mastleuchten mit insektenfreundlichen LED-Lampen sorgen für effiziente, moderne Beleuchtung, die sich an Uhrzeit und Aktivität anpasst.

Um die positiven Auswirkungen der Gestaltung mit viel Grün auf das Mikroklima des Platzes aufzuzeigen, wurden Klima- und Windanalysen von Rheologic erstellt und mit dem Büro cityscaper anschaulich in 3D visualisiert.
  • Entrée Siemensstadt Square in Berlin
  • Entrée Siemensstadt Square in Berlin
  • Entrée Siemensstadt Square in Berlin
  • Entrée Siemensstadt Square in Berlin
  • Entrée Siemensstadt Square in Berlin
Die Siemensstadt ist ein bedeutender, historisch gewachsener Stadtbaustein im Berliner Bezirk Spandau. Das neue Stadtquartier „Siemensstadt Square“ soll am Rohrdamm zukünftig ein einladendes Entrée und Eingangstor erhalten, dass den prägnanten Auftakt zu den neuen städtischen Qualitäten nachhaltiger Lebens- und Arbeitswelten definiert.

Der freiräumliche Entwurf setzt auf ein kohärentes Zusammenwirken des Bestehenden und des Neuen. Als historische Reminiszenz werden wichtige Blick- und Raumbeziehungen der architektonischen Kulisse aus Schaltwerkhochhaus und Verwaltungsgebäude ebenso ermöglicht, wie die Wirkung und Wahrnehmung der neuen Architekturen in Form des Atriumhauses, des Pavillons und des Hochhauses. Das neue Entrée zur Siemensstadt bildet für die Besucher eine offene, einladende, urbane und blaugrüne Bühne auf der spaziert, verweilt und kommuniziert werden kann. Den Aspekten der Nachhaltigkeit und digitalen Zugänglichkeit von Stadt und Quartier werden dabei in den Freiräumen bedeutende Rollen zugeschrieben.

Unter der Überschrift „sozial, ökologisch und ökonomisch“ sowie „digital, nachhaltig und energieeffizient“ gliedert sich der Platz in eine spannungsreiche Abfolge vielfältiger Raumtypologien, die differenziert, in der Kombination jedoch als Einheit, auf diese Belange reagieren: Der „Klima Garten“ bildet mit seinen großzügigen Tiefbeeten die blau-grüne Lunge des Platzes. Die „Siemens Gallery“ bietet einen analog-digitalen Erlebnisraum zum Auftakt des Siemens-Boulevards. Das „Blaue Forum“ ist repräsentatives Entrée, multifunktionale Stadtbühne und qualitätsvoller Stadtplatz. Das „Grüne Forum“ und das adressbildende „Stadt Foyer“ vervollständigen in Kombination mit dem Infopavillon die Symbiose von Nachhaltigkeit und funktionaler Nutzung zu einer gestalterischen Gesamtlösung.

Dem Prinzip „Cradle to Cradle“ folgend werden konsequent nachhaltige Materialien (z.B. versickerungsfähiger Recycling-Beton) verwendet. Die benötigten Rohstoffe bleiben somit in der Kreislaufwirtschaft erhalten. Durch das intelligente Regenwassermanagement, die unversiegelten Pflanzflächen und die Gehölzpflanzungen (Neupflanzungen und Versatz von erhaltenswerten Bestandsbäumen) wird das Mikroklima durch Staubbindung, Verdunstungskühle und Verschattung positiv beeinflusst. Gleichzeitig wird durch Artenreichtum in den Pflanzungen die Biodiversität und Klimaresilienz gefördert.

Der sozialen Nachhaltigkeit wird neben den zahlreichen Grünstrukturen auch durch die Etablierung von offenen, barrierefreien Orten für Gemeinschaft und Information Rechnung getragen. Die „Siemens Gallery“ inszeniert den grünen Auftakt des quartiersverknüpfenden Boulevards (Fortführung „Allee der 1000 Bäume“) und bietet gleichzeitig einen immersiven, eigenständigen Erlebnisraum, der durch die Smartboxes zum Verweilen und Interagieren einlädt. Diese wettergeschützten, über PV-Anlagen betriebenen „Staygrounds“ bieten neben ihrer analogen Funktion als Treff-, Orientierungs- und Informationspunkt auch die Möglichkeit über QR-Codes und WiFi-Anbindung digitale Inhalte zur historischen und neuen Siemensstadt zur Verfügung zu stellen (z.B. Digitaler Zwilling oder Siemensstadt-App). Die Smartboxes können perspektivisch auch im weiteren Verlauf des Boulevards punktuell weitergeführt werden.

Das „Blaue Forum“ gliedert sich als flexibel bespielbare und smarte Stadtbühne in das Gefüge ein und schafft mikroklimatisch günstige Aufenthaltsbereiche sowie atmosphärische Beleuchtungsszenarien über in die Beleuchtung integrierte Gobo-Projektoren, die digital in Farbe, Struktur und Intensität gesteuert werden können. Über in die Masten integrierte Lautsprecher können programmierte Soundscapes die jeweiligen Szenen und Atmosphären akustisch ergänzen. Das Wasserspiel reagiert interaktiv und spielerisch auf die Bewegung der Besucher.

Nachhaltige Gestaltung & Materialität

Die Gestaltung und Materialität von Oberflächen, Pflanzflächen, Sitzgelegenheiten und Sonderausstattungen knüpft an das Gesamtkonzept an und besteht so weit wie möglich aus nachhaltigen, recycelten Rohstoffen mit dem übergeordneten Ziel der CO2-Neutralität.

Oberflächen

Der Grundbelag des Eingangsplatzes, das „Platzpflaster“, besteht aus hellen, changierenden Recycling-Betonsteinen, welche als Ökopflaster verlegt die Versickerung von Niederschlägen zulassen. Durch die hellen Farben wird zusätzlich der Entstehung von Hitzeinseln entgegengewirkt. Akzentuierungen des Grundpflasters werden über Formatwechsel hergestellt, so dass eine einheitliche aber zugleich strukturgebende Gesamtgestalt entsteht. Die mikroklimatisch positiven Eigenschaften werden dabei beibehalten. Die Mischverkehrsflächen grenzen sich somit durch kleine Formate von den übrigen Gehwegflächen ab und erhalten aus Gründen der Verkehrssicherheit und Wahrnehmung zusätzlich eine maximal 3 cm hohe Einfassung durch ein Rundbord. Die besonders repräsentativen Bereiche „Siemens Gallery“ und „Blaues Forum“ werden für eine individuelle Qualität ergänzend mit Natursteinvorsatz gepflastert. Das „Stadtparkett“ der Gallery erhält als einzige Fläche sein eigenes Verlegemuster in Form von 150 cm x 50 cm großen Recycling-Betonsteinplatten (mit Recycling-Natursteinvorsatz). Das „Forumspflaster“ zeigt sich wieder im Verlegemuster des Grundbelags, wobei ein Wechsel auf große Formate (Recycling-Betonstein mit Natursteinvorsatz) stattfindet. Durch die großen Formate entsteht ein großzügiger, multifunktionaler Platzspiegel der zusätzlich durch das Element Wasser bespielt und inszeniert wird. Der einheitliche Grundbelag zieht sich über eine aufgepflasterte Querung über den Rohrdamm und zieht das Eingangsgebäude zur S-Bahnhaltestelle mit ein. Die Fahrbahn des Rohrdamms wird in diesem Abschnitt aus Farbasphalt hergestellt, um den Platzcharakter über die Straße hinweg zu spannen.

Ausstattung

Wie bei den Oberflächen wird auch in der allgemeinen Ausstattung und den Sonderkonstruktionen von Anfang an Wert auf einen ressourcenschonenden, kreislaufwirtschaftlichen Umgang mit den benötigten Rohstoffen gelegt. Das Standardmobiliar aus Abfallbehältern, Radbügel, Mast- und Pollerleuchten wird schlicht aus wiederverwertbarem, feuerverzinktem Stahl gefertigt und einheitlich auf dem Areal verteilt. Die Sitzelemente im Bereich „Blaues Forum“ und „Klima Garten“ werden aus Recycling-Beton und FSC-zertifiziertem Holz hergestellt.

Zu den besonderen Möblierungselementen gehören die „Smart Box“ und das „Willkommenstor“ in der „Siemens Gallery“ sowie zwei Sondermastleuchten im „Blauen Forum“.

Die „Smart Box“ stellt die Verknüpfung von analogem und digitalem Wahrnehmen her und ermöglicht barrierefreien Zugriff auf Informationen zur historischen und neuen Siemensstadt. Zusätzlich werden über QR-Codes und WiFi-Hotspots einfache Zugänge zu den digitalen Angeboten der Siemensstadt ermöglicht. Somit können Besucher und Bewohner sich unmittelbar über Events im Quartier erkundigen, den digitalen Zwilling besuchen oder Zugang zu weiteren Angeboten wie der Siemensstadt-App erhalten. Durch die Konstruktion als überdachtes Aufenthaltsdeck entstehen Orte der Begegnung und des Austausches. Der nachhaltige Betrieb wird über PV-Paneele auf der Überdachung gewährleistet. Die analoge Zugänglichkeit wird durch eine Bodenintarsie in Form eines gravierten Stahlbandes, dem „Zeitstrahl“, zusätzlich verstärkt. Die Gravuren zeigen dabei die geschichtlichen Meilensteine auf, sodass im Zusammenspiel mit den „Smart Boxes“ ein interaktiver Erlebnisraum entsteht, der die Vergangenheit und Zukunft der Siemensstadt kommuniziert.

Das „Willkommenstor“ steht an zentraler Stelle, vor Kopf der „Siemens Gallery“. Dieses Tor aus wiederverwertbarem Stahl mit Schriftgravur heißt den Besucher willkommen und leitet unmittelbar auf den zentralen Quartiersboulevard. Gleichzeitig werden von dieser Stelle aus Blicke auf die historischen sowie neuen Gebäude und übrigen Freiflächen ermöglicht, sodass das „Willkommenstor“ zu einem Anker der Orientierung auf dem Platz wird.

Die Sondermastleuchte im „Blauen Forum“ ermöglicht interaktive Lichtinstallationen durch integrierte Gobo-Projektoren. Austauschbare Masken im Gehäuse erzeugen spannungsvolle Lichttexturen, die auf den Boden projiziert werden. Durch das Instrument Licht lassen sich außergewöhnliche sowie alltägliche Veranstaltungen stimmungsvoll auf dem „Blauen Forum“ inszenieren.

Ökologie & Regenwassermanagement

Kreisläufe spielen in dem Entwurf nicht nur auf der Ressourcen-Ebene eine wichtige Rolle, sondern finden sich auch in der Regenbewirtschaftung und Grünflächengestaltung wieder. Das Ziel eines nachhaltigen Gesamtkonzeptes lässt sich nur über eine konsequente Fortführung und Berücksichtigung all dieser Belange erreichen.

Zirkuläres, entkoppeltes Regenwassermanagement

Das Regenwassermanagement sieht eine weitestmögliche Entkoppelung von verrohrter Kanalisation vor. Um dies zu realisieren werden die zahlreichen Grünflächen zur Versickerung, Retention oder zum Einstau bei Starkregen-Ereignissen genutzt. Alle befestigten Flächen werden durch versickerungsfähiges Ökopflaster hergestellt, sodass Niederschläge flächendeckend vor Ort in den Untergrund eindringen können oder in die angrenzenden Grünflächen abgeleitet wird. Das zurückgehaltene Wasser wird dann in entsprechenden Trockenperioden den Grünflächen oder auch dem Wasserspiel wieder zur Verfügung gestellt. Im „Klima Garten“ und „Stadt Foyer“ werden Tiefbeete als Regengärten vorgesehen, die einen kurzzeitigen Einstau ermöglichen und zusätzlich über Baumrigolen und Retentionsbodenfilter das Niederschlagswasser filtern, zwischenspeichern und zeitverzögert versickern. In der „Siemens Gallery“ nehmen die offenen Baumscheiben und Pflanzbeete das Wasser bei stärkeren Niederschlägen von den angrenzenden Oberflächen auf und halten es in Baumrigolen zurück. Das gleiche Prinzip wird im Grunde auch auf den unterbauten Flächen fortgeführt, wobei durch Blockrigolen ein „Retentionsdach“ entsteht, welche über einen Überlauf an Zisternen angeschlossen sind. Das so auch längerfristig gespeicherte Wasser kann dann an trockenen Tagen für die Bewässerung der Grünflächen oder den Betrieb des Wasserspiels wiederverwendet werden.

Bepflanzung und Grünflächengestaltung

Durch artenreiche, intensive Bepflanzungen in den unversiegelten Flächen werden positive Auswirkungen in Bezug auf Biodiversität und Klimaanpassung hergestellt. Erhaltenswerte Bäume werden bei Bedarf umgepflanzt und entfallende Gehölze werden durch die zahlreichen Neupflanzungen kompensiert. Im Bereich des „Klima Gartens“ und des „Stadt Foyers“ werden die Tiefbeete nach dem Leitbild eines Regengartens begrünt. Dies beinhaltet Pflanzen mit einer hohen Verdunstungsleistung in Kombination mit robusten und feuchtigkeitsresistenten Gehölzen. Der benachbarte Bahndamm wird hin zu einem Schmetterlingshang entwickelt mit Insektennährgehölzen und blühenden Stauden. In der „Siemens Gallery“ finden sich in den offenen Baumscheiben Stauden- und Gräserpflanzungen, begleitet von Baumarten aus dem Konzept „Allee der 1000 Bäume“. Die Gehölzstrukturen auf dem „Blauen Forum“, dem „Grünen Forum“ sowie dem „Stadt Foyer“ werden durch Klimagehölze gebildet.

Grundlegend werden die Prinzipien des „Animal-Aided-Designs“ aufgegriffen, um die örtliche Fauna bestmöglich in den städtischen Freiraum zu integrieren und zu beheimaten. Hierzu werden je nach Standort zusätzliche Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse installiert und die Pflanzungen durch Insekten- und Vogelnährgehölze entsprechend ausgerichtet.

Verkehr

Die verkehrliche Situation des Siemensstadt Square führt die übergeordneten Planungen eines autoarmen Quartiers konsequent fort. Eine Überfahrt des Platzes ist ausschließlich dem öffentlichen Nahverkehr, der Notfallversorgung sowie Anlieferungsverkehr gestattet. Der zentrale Mobilitätsraum ist als übersichtlicher Shared-Space-Bereich konzipiert, der für alle Verkehrsteilnehmenden gleichberechtigt nutzbar und zugänglich ist und die Teilbereiche des Eingangsplatzes ohne räumliche Barriere zusammenwachsen lassen soll. Der wertige und ästhetisch ansprechende Quartiersbelag schafft ergänzend eine zusammenhängende Grundlage für alle Wegebeziehungen und wichtigen Radwegeverbindungen zwischen Siemensstadt und Umgebung.

Dezentral positionierte Radstellplätze in der Nähe der Gebäudeeingänge und Haltestellen vereinfachen und verkürzen den Weg zur Arbeit und fördern das Leitbild eines intermodalen sowie multimodalen Verkehrsverhaltens. Parkplätze des Individualverkehrs werden gesammelt in der vorgesehenen Tiefgarage untergebracht. Die Zufahrt dieser situiert abgewandt der Platzflächen südlich des Pavillons für eine weitestgehend unsichtbare Abwicklung. Behindertengerechte Stellplätze (teilweise mit E-Ladefunktion) finden sich im unmittelbaren Umfeld aller wichtigen Gebäude und fördern eine barrierefreie Erreichbarkeit des Stadtplatzes. Angrenzend an das Hochhaus entsteht eine überdachte und abschließbare Anlage für 220 Fahrradstellplätze und 30 Motorradstellplätze, welche teilweise mit E-Ladefunktionen ausgestattet sind. Der nachhaltige Betrieb wird über PV-Paneele auf dem Dach gefördert.

Durch die Reaktivierung des S-Bahnhofs „Siemensstadt“ erhält der anliegende Siemensstadt Square eine Strahlkraft, die ihn nicht nur zum zentralen östlichen Dreh- und Angelpunkt des gesamten Quartiers macht, sondern sich weiterreichend auf die nachhaltige Entwicklung des übergeordneten Stadtviertels auswirkt. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen fügt sich der Siemensstadt Square kompromisslos in die bereits entwickelten Verkehrsplanungen des zukunftsbewussten Quartiers ein und schafft durch eine nahtlose Verknüpfung verschiedener Verkehrswege einen vielseitig zugänglichen und gut erreichbaren Knotenpunkt.
  • Kanalkante Innenstadt  2030, Hamm
  • Kanalkante Innenstadt  2030, Hamm
  • Kanalkante Innenstadt  2030, Hamm
  • Kanalkante Innenstadt  2030, Hamm
  • Kanalkante Innenstadt  2030, Hamm
Die Stadt Hamm ist städtebaulich durch ihren historischen Stadtkern mit der Pauluskirche als Zentrum sowie durch den Datteln-Hamm-Kanal und den Flusslauf der Lippe geprägt. Bedingt durch die Nutzung der ansässigen Kanusportvereine war der Zugang zur Wasserkante für die Öffentlichkeit in der Vergangenheit nur eingeschränkt möglich. Um die Potenziale der stadträumlichen Lage am Wasser nutzen zu können, wurden die Wassersportnutzungen in einem Wassersportzentrum gebündelt und ein neues Stadtquartier in Wassernähe realisiert. Diese neu entwickelte Kanalkante galt es nun mit der Innenstadt zu verbinden.

Unser Freiraumkonzept stellt eine qualitätsvolle Verbindung zwischen dem Innenstadtkern Hamms und der Wasserkante des Datteln-Hamm-Kanals her. Ein durchgehender und einheitlicher Pflasterbelag erzeugt als „Kanalband“ vom historischen Stadtkern zur neuen Uferkante ein zusammenhängendes Bild. Bodenmarkierungen und Inschriften entlang des farbigen Klinkerbandes in Kombination mit Neupflanzungen des Rot-Ahorns leiten zur erneuerten Kanalkante.

Der Nordringpark wird im Bereich des Nordenwalls über einen neuen Fußgängerüberweg sowie eine Bastion mit Treppen, Sitzstufen und einer barrierearmen Rampe erschlossen. Ein neuer Abenteuerspielplatz mit Wasserthema und „Kanalboot“ bietet auf der offenen Freifläche genügend Spielmöglichkeiten mit parkartigem Charakter. Im Bereich der historischen Lippeschleuse bildet eine zweite Bastion mit Treppen und Sitzstufen sowie einer weiteren barrierearmen Rampe den Übergang zur Adenauerallee und zum neuen Stadtquartier.

Der Übergang vom Park zum neuen Stadtquartier mündet in einem offenen Platz mit flankierenden Neupflanzungen. Die großzügige Freifläche und der fortlaufende Plattenbelag umschließen das neue Wassersportzentrum mit Außenterrasse für die Gastronomie. Punktuelle Ausstattungselemente und ein Fontänenfeld ermöglichen eine multifunktionale Nutzung des Platzes. Der Übergang zur Uferkante wird durch eine Treppen-/Rampensituation gelöst und bietet neben einem barrierefreien Zugang ausreichend Aufenthaltsmöglichkeiten mit Blick auf den Datteln-Hamm-Kanal. Den Abschluss des gesamten Platzensembles bildet eine Sitzkante am Wasser, welche den Nutzern einen direkten visuellen Wasserkontakt bietet.
  • DFB-Campus
  • DFB-Campus
  • DFB-Campus
  • DFB-Campus
  • DFB-Campus
Der DFB in Frankfurt am Main ist mehr als der Hauptsitz des größten nationalen Sportfachverbands der Welt. Als gesellschaftliche Institution und großes soziales Netzwerk vereint er in einem Gebäude die zentralen Säulen Nationalmannschaft, Bildung und Innovation rund um den Fußball in Deutschland.

Unter dem Motto „Der Sport formt das Haus“ entstand nach einem Entwurf von kadawittfeldarchitektur und GREENBOX Landschaftsarchitekten die neue Heimat des DFB und seiner Akademie mit Zentralverwaltung, Athletenhaus-, Konferenz- und Schulungszentrum sowie modernsten Sporteinrichtungen. Gleich einer kleinen Stadt sind Fußball und Verwaltung im neuen Campus und unter einem Dach zusammengewachsen.

Umgeben vom Grün des Frankfurter Stadtwalds liegt das Gelände der ehemaligen Galopprennbahn im Stadtteil Niederrad. Innerhalb dieses grünen Rahmens, der wie ein natürlicher Puffer zur Umgebung funktioniert, bildet das Wechselspiel von gebauten Räumen, Sportplätzen, dicht bewaldeten Bereichen sowie kleinen Plätzen und Lichtungen einen gemeinsamen Campus.

Waldcampus

Die Grundidee der Freiraumkonzeption bestand in der Anlage eines zusammenhängenden klimaresilienten Waldcampus: ein Ort, der sich in den bestehenden Frankfurter Stadtwald einbettet und den Spielern, Trainern und Schiedsrichtern optimale Bedingungen zum Lernen und Weiterbilden bietet. Der neue Bürgerpark im Norden des Grundstücks ist Teil der Idee, die Gesamtfläche zu begrünen und den Bürgerinnen und Bürgern neue Freizeitmöglichkeiten zu schaffen.

Durch das Verzahnen von Gebäude, Blätterdach, Sport- und Freiflächen entstand ein spannungsreiches Mosaik in der Stadtlandschaft, das sich zu einer geschützten Einheit zusammenfügt. Ein flexibler Freiraum, der unterschiedliche Nutzungen ermöglicht und durch seine Gestaltung den Charakter der umliegenden Landschaft und städtebaulichen Situation aufnimmt.

Lichtung

Eingebettet in eine gewachsene, urbane Grünstruktur liegen die großen und kleinen Freiflächen der Sportfelder und Außenbereiche der Akademie wie in einer Lichtung im Stadtwald. Das Wechselspiel aus Spielfeldern, offenen Platz- und Wiesenflächen und dicht bewaldeten Flächen lässt ein vielfältiges Raumgefüge aus großen Öffnungen, kleinen und intimeren Hainen und Ruhezonen entstehen. Die vom Wald umgebene Lichtung bildet Orte verschiedener Qualitäten aus: Konzentration, Entspannung und Arbeit. Extensive Blütenwiesen fördern die Biodiversität am Standort, schattige Nischen mit eingestreuten Sitzgelegenheiten bieten Aufenthaltsmöglichkeiten zur Kommunikation und Regeneration.

Vorplatz

Während der Boulevard den Sportbereich mit den geschützten, internen Funktionen wie Akademie, Athletenhaus, Sport- und Mehrzweckhalle sowie Marktplatz vom zentralen Eingang in der Schwarzwaldstraße aus erschließt, liegt der öffentlich repräsentative Bereich im Süden an der Kennedyallee. Hier befinden sich das Verwaltungsgebäude, die großen Besprechungsräume, die Besucherzone inklusive Fanshop und der Pressebereich.

Wie durch eine Schneise im grünen Saum wird der Besucher auf das großzügige, repräsentative Entrée geleitet. Dieser, zu besonderen Anlässen dem Empfang der Mannschaftsbusse und VIPs dienende Platz, vereint mehrere Funktionen. Unter dem Blätterdach einer großen, bestehenden Eiche befindet sich ein Bereich zum Verweilen, die Vorfahrt und Aufenthaltsmöglichkeiten sind direkt am Haupteingang verortet. Der südliche Bereich des Vorplatzes ist teilweise mit extensiven Pflanzböschungen gerahmt. Ein lichter grüner Schattenhain aus ergänzten Bestandsgehölzen wie Kiefern und blühenden Kirschen bildet eine grüne Pufferzone zur stark befahrenen Kennedyallee. Bepflanzte fünfeckige Grünflächen mit immergrünen Bodendeckern und integrierten Sitzstufen in hochwertiger Materialität bieten eine hohe Aufenthaltsqualität.

In Anlehnung an die aus der Ansicht eines Fußballs bekannten Pentagone, fließen einzelne abstrahierte fünfeckige Bodenintarsien spielerisch in nahezu weiß und schwarz durch die befestigten Platzflächen bis in den Innenraum im Erdgeschoss und verbinden Innen und Außen.

Sportboulevard

Als alles miteinander verbindendes Rückgrat fungiert der Sportboulevard, der als direkte Fortsetzung der Hauptachse aus dem Inneren des Gebäudes in den Außenraum führt und das großräumige Areal klar strukturiert. Von hier aus sind alle Sportflächen und Nutzungsbereiche zu erreichen. Ein Netz aus befestigten Seitenarmen und kleinen Platzsituationen bindet die abgelegeneren Orte und Sportanlagen subtil an.

Zwischen Athletenhaus und dem Wettkampfspielfeld spannt sich ein hochwertiger Aufenthaltsbereich auf, welcher in einer architektonischen Sitzstufenanlage abschließt; ein Freiraum als kommunikative Mitte unmittelbar an den Sportanlagen. Auch hier findet sich das Fünfeck in der Gestaltung des Belags aus Possehlbeschichtung wieder. Einzelne polygonale Grünflächen mit schattenspendenden Gehölzen, malerischen Pflanzungen aus Pampasgras und Sitzmöglichkeiten schaffen eine angenehme und freundliche Aufenthaltsatmosphäre direkt vor dem Athletenhaus und den Sportanlagen. Die Stufenanlage am Wettkampfspielfeld bietet Sitzplätze für zahlreiche Zuschauer, drei Treppenanlagen garantieren eine gute Zugänglichkeit.

Skylinedeck

Im 2. Obergeschoss, den Seminarräumen vorgelagert, bietet ein großzügiges Lärchenholzdeck besten Ausblick auf die Sportanlagen sowie die gesamte Anlage bis hin zum Bürgerpark und der Frankfurter Skyline. Einzelne separierte Flächen mit pflegeleichten Pflanzungen aus Federgras schaffen lebendige kleine Inseln auf der flächigen Holzterrasse.

Innenhöfe

Die Innenhöfe befinden sich in unterschiedlichen Ebenen und fügen sich dem übergeordneten Gestaltungsansatz des Waldcampus und der Formsprache der Innenarchitektur. Sie sind funktional dimensioniert und stellen unterschiedliche Pflanz- und Gestaltungsthemen dar. Auch hier findet sich das Fünfeck als Gestaltungselement wieder. Teilweise bepflanzte, teils als Sitzgelegenheit nutzbare polygonale Elemente aus Cortenstahl und Lichtbeton zieren die Höfe.

STANDORT: Frankfurt am Main

BAUHERR: Deutscher Fussball-Bund e.V.

PROJEKTPARTNER: kadawittfeldarchitektur, Aachen

FOTOS: Nikolai Benner, Luftbild: Eduardo Perez
  • Neugestaltung Bahnhofsareal Ibbenbüren
  • Neugestaltung Bahnhofsareal Ibbenbüren
  • Neugestaltung Bahnhofsareal Ibbenbüren
  • Neugestaltung Bahnhofsareal Ibbenbüren
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Ein Platz, der verbindet

Als wesentlicher Teil der öffentlichen Infrastruktur kommt dem Bahnhof Ibbenbüren als „Tor zur Stadt“ ein besonderer Stellenwert im Stadtbild zu. Mit etwa 4.800 Fahrgästen an Werktagen stellt der Bahnhof bereits heute einen hochfrequentierten Nahverkehrsknotenpunkt in der Region dar. An zentraler Stelle im Stadtraum gelegen, sind der Bahnhof und sein Umfeld nicht nur ein bedeutendes Eingangstor zur Stadt Ibbenbüren, sondern ebenso einer der zentralen öffentlichen Räume im Stadtgefüge Ibbenbürens.

Der neue Bahnhofsvorplatz nimmt als Gesicht der Stadt, als erste Geste für Ankommende und letzte Erinnerung für Abreisende eine wichtige Rolle ein. Es gilt einen Ort zu schaffen, der Ibbenbüren repräsentiert. Ein Ort, an dem man sich trifft und der Raum für Dialog bietet. Ein Ort, der einen vor der Reise tief Luft holen und nach der Reise erleichtert aufatmen lässt.

Städtebauliches Konzept

Um dieser Wichtigkeit Raum zu geben, zieht unser Entwurf mit der städtebaulichen Geste ein großzügiges Platzgefüge auf. Wir interpretieren das neue Hotelgebäude, das Fahrradparkhaus und das bestehende Bahngebäude als ein Ensemble, das die Platzkanten für den neuen Bahnhofsvorplatz bildet. Um die notwendige Klarheit zu erreichen, integrieren wir das Fahrradparkhaus als ein Kernelement des Mobilitätskonzeptes im Höhensprung zwischen Platz und Gleisniveau. Durch seine Lage nimmt der Bahnhofsplatz neben der repräsentativen Funktion auch die des Auftakts zur Innenstadt Ibbenbürens ein. Der funktional dem Thema der Mobilität zugeordnete Busbahnhof mit MIV-Stellplätzen und Taxistand führt den Platz in Süd-Ost-Richtung räumlich fort. Bahnhofsplatz und Busbahnhof verschmelzen zu einem Raum und unterstreichen die Großzügigkeit der Willkommensgeste des Ibbenbürener Bahnhofs.

Der eindeutigen städtebaulichen Geste folgend definiert sich der Charakter des Bahnhofsplatzes über drei Facetten. Die Erfüllung der Ansprüche an die Mobilität steht an erster Stelle. Als Kontaktpunkt zwischen ÖPNV, Bahnhof, Fahrradverkehr und fußläufigem Verkehr entsteht auf dem Bahnhofsvorplatz ein wichtiger, eindeutiger Knotenpunkt. Die von Nord-Westen kommenden parkähnlichen Strukturen führen wir fort. Sie geben dem Bahnhofsvorplatz die zweite Facette und damit seine grüne Note. Die dritte Facette resultiert aus dem Gedanken, dass die Innenstadt sich über den Abzweig der Wilhelmstraße bis zum Bahnhofsvorplatz fortführen lässt. Damit ist der neue Bahnhofsvorplatz Auftakt der Innenstadt. Diese drei Facetten bilden den Charakter des Ortes und geben damit das Programm vor.

Platzraum

Durch Kommunikation, Dialog, Mobilität und gestalterische Qualität gepaart mit reibungsloser Funktionserfüllung wird der Bahnhofsplatz zu einem besonderen Ort.

Das Kernelement des Platzes ist die Tribüne. Eine großzügige grüne Böschung mit integrierten Sitzkanten überwindet den zwischen Gleis- und Platzniveau bestehende Höhenunterschied. Auf den Platztribünen sitzend schweift der Blick über das geschäftige Treiben. Ein repräsentativ wirkender Brunnen mit Sprudel-Fontänen schafft eine Setzung und ist nicht nur in den Sommermonaten ein Magnet für Besucher und spielende Kinder. Der Brunnen dient temporär als Bühne, um bei Veranstaltungen zusammen mit der Tribüne ein Ensemble zu bilden. Die großzügige Platzfläche ermöglicht eine Bespielung mit Veranstaltungen oder beispielsweise Food-Trucks. So entsteht mit dem Bahnhofsvorplatz ein pulsierender Ort, der das Stadtgefüge sinnvoll erweitert.

Der durch das Bahnhofswäldchen auf den Platz gebrachte grüne Charakter manifestiert sich in den ökologisch wertvollen und als Retentionsraum genutzten Pflanzinseln. Kommunikative Sitzkanten und eine Fläche mit wassergebundener Wegedecke unterstreichen den Wohlfühlcharakter. An der süd-östlichen Kante definieren zwei große, beidseitig nutzbare Sitzelemente den fließenden Übergang zum Busbahnhof und funktionieren als subtiles Bindeglied der beiden Räume.

Ausstattung und Materialität

Ein individueller Materialkanon unterstützt die Willkommensgeste. Warme grau-braun Töne erinnern an den Ibbenbürener Sandstein und schaffen eine freundliche Atmosphäre. Zur Stärkung der Platzmitte unterscheiden wir in der Belagsmaterialität zwischen Bewegungsbereichen und Platzintarsie. Richtungsloser, großformatiger Belag auf der Platzintarsie und ruhiger, struktur-bringender, längstformatiger Belag, in Reihe verlegt, zurren den gesamten Raum zusammen. Im Fahrbereich des Busbahnhofs wird dem hohen Nutzungsdruck entsprechend eine Ortbetondecke verbaut. Großzügige Bahnhofsbänke und die große Freitreppe aus hochwertigen Betonelementen sichern ein Sitzangebot. Skulptural wirkende Lichtmasten unterstützen nachts eine freundliche und sichere Atmosphäre.

Um die Unterführung stärker mit dem Bahnhofsplatz zu verbinden, führt der Entwurf den Bodenbelag vom Platz kommend fort. Für die Fassaden der Unterführung schlagen wir ein in Gelbtönen changierendes Muster vor, das die Unterführung optisch aufwertet und freundlicher gestaltet. Die für die Geschichte Ibbenbürens wichtigen geologischen Schichten werden durch eine künstlerische Gestaltung dieser Fassade aufgedeckt und erlebbar gemacht. Das Ankommen am Bahnhof ist somit ein besonderes Erlebnis und der Bahnhof bekommt ein einmaliges Markenzeichen.

Für einen qualitativ hochwertigen Grünanteil sorgen die Pflanzinseln auf dem Bahnhofsvorplatz. Sie schaffen ausreichend Wurzelvolumen, Retentionsraum und Abkühlung. Schattenspendende Baumsetzungen und standortgerechte Unterpflanzung kombiniert mit Sitzangeboten generieren Aufenthaltsqualität, Belebung und damit auch soziale Kontrolle auf dem neuen Bahnhofsvorplatz

Verkehr und Mobilität

Der Bahnhofsvorplatz bündelt zukünftig die verschiedenen Mobilitätsarten an einem städtisch zentralgelegenen Knotenpunkt. Um den vielfältigen Belangen gerecht zu werden, vereint das Konzept die zentralen Mobilitätselemente Fahrrad, MIV und ÖPNV konzeptionell und arrangiert diese neu.

Die Wilhelmstraße behält ihre übergeordnete Funktion als Verbindungsstraße im Zweirichtungsverkehr (Tempo 30) bei, wird dabei allerdings in ihrer Ausprägung optimiert. Ein leichter Versatz nach Süden verschafft dem Bahnhofsvorplatz und dem ZOB den nötigen Raum. Im Bereich der Querungen zur Abzweigung der Wilhelmstraße und zum Bürgerhaus ermöglichen Aufpflasterungen den sicheren Übergang für Fußgänger. Durch den deutlichen Materialwechsel und die Erhöhung der Fahrbahn entsteht im motorisierten Verkehr zusätzlich eine Temporeduzierung und damit gesteigerte Aufmerksamkeit. Die Zufahrten des ZOB priorisieren durch Lichtsignalanlagen den Busverkehr und ermöglichen eine konfliktfreie Ein- bzw. Ausfahrt der Busse.

Der zentrale Omnibusbahnhof wurde umfassend neuorganisiert und als Ergänzung des Bahnhofvorplatzes in das freiraumplanerische Gesamtkonzept eingebunden. Intuitive Wegeführung und die Erfüllung der Mobilitätsansprüche stehen im Mittelpunkt der Konzeption.

Das Ensemble aus Bahnhof, Radstation und ZOB, ergänzt durch direkte Fuß- und Radwegeverbindungen, lässt den Ibbenbürener Bahnhof zukünftig zu einem zentralen Rückgrat der städtischen und überregionalen Mobilität werden.
  • Neumarkt in Mannheim
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„Neumarkt anpacken!“

Im Herz der Neckarstadt-West, Mannheims heterogenstem Stadtbezirk, liegt gerahmt von gründerzeitlichen Fassaden der Neumarkt. Rund 22.000 Anwohner:innen aus insgesamt 160 Nationen stehen für ein aufgeschlossenes, tolerantes und lebendiges, aber aufgrund unterschiedlichster Interessen auch herausforderndes Zusammenleben in dem dichtbebauten Stadtteil. Die Aufgabe war es mitten im Quartier einen zusammenhängenden, großzügigen Freiraum zu schaffen, ein „grünes Wohnzimmer“ mit viel Potential für Anwohner, Kinder und Besucher.

Bei der Umgestaltung ist es gelungen die sozialen und baulichen Gegebenheiten aufzugreifen, konsequent auf Partizipation zu setzen und die Platzgestaltung so zu optimieren, dass sie der Bewohnerschaft gerecht wird. Der ehemals zergliederte und stark von ruhendem und bewegtem Individualverkehr geprägte Platz wurde mithilfe prozesshafter und kooperativer Maßnahmen zu einem Ort der Begegnung für die verschiedenen Nutzergruppen. Gestalterische und funktionale Mängel wurden behoben, Angsträume beseitigt.

Unter dem Slogan „Neumarkt anpacken!“ wagten die Akteure und Akteurinnen einen sozialen Versuch: Eine „offene Baustelle” mit zahlreichen Möglichkeiten des Mitwirkens animierte das Quartier durch Workshops, Festlichkeiten und Diskussionsrunden und erweckte dieses während des gesamten Prozesses der Erneuerung zu neuem Leben. Ein gemeinsamer Tag auf der Baustelle schweißt zusammen und das selbst Geschaffene erfüllt mit Stolz: durch die aktive Einbeziehung der Bevölkerung wurde eine gegenseitige Annäherung von Menschen ermöglicht und eine starke Identifizierung mit dem entstehenden Freiraum erreicht.

Mit der Umgestaltung präsentiert sich der Neumarkt als ökologisch und stadtklimatisch wirksame Freifläche und als inklusiver Quartiersmittelpunkt: mit der Stadtbühne als offenen und multifunktionalen Platz, mit weiter Wiese und Gemeinschaftsgärten, mit großzügigem Kinderspielplatz und entsiegeltem Schattenhain als ruhiger Aufenthaltsbereich. Die Anbindung an das angrenzende Bürgerhaus gelang, indem die Verkehrsführung geändert und die Durchfahrt gesperrt wurde. Ein zentrales Element der Umgestaltung ist ein imposanter Kletterparcours. Sowohl im Spielbereich wurden rollstuhlgerechte Angebote geschaffen, als auch im Urban Gardening. Neue Pflanzbereiche wurden angelegt, die verschiedenen Teilbereiche wurden grüner und schöner. Die Bürgerwiese mit vielfältigen Sitzgelegenheiten ausgestattet. Auf dem barrierefrei zugänglichen Begegnungsraum können sich alle in der Neckarstadt-West zu Hause fühlen.

Der Planungs- und Bauprozess war auf allen Ebenen durch kooperatives Handeln geprägt. Im Rahmen der Steuerungsgruppe Lokale Stadterneuerung (LOS) wurden mit den unterschiedlichen Fachbereichen und den Akteuren vor Ort Lösungen abseits aller Standards vorbereitet. Eine Beteiligung bildete 2015 die Grundlage für einen Planungswettbewerb und das gemeinsame Gesamtkonzept, auf dessen Basis die einzelnen Bereiche bedarfs- und zielgerichtet weiterentwickelt wurden. Das Urban Gardening Projekt wird vom interkulturellen Bildungszentrum ikubiz getragen. In einem Mini-Wettbewerb entschied die Bürgerschaft 2019 über das Gestaltungskonzept der Stadtbühne – einer ehemaligen Parkplatzfläche, die nun als offene „Leinwand“ dient. 2020 wurden Kinder und Eltern aktiv in die Neugestaltung des Spielplatzes eingebunden.

Am 14. Mai 2022 – dem bundesweiten Tag der Städtebauförderung – wurde der Neumarkt mit einem bunten Rahmenprogramm für die Bürger und Bürgerinnen eröffnet.
  • Neue Bahnstadt Opladen
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Brückenpark und Grünes Band

In Leverkusen entsteht im Stadtteil Opladen auf rund 70 Hektar ein neues Stadtviertel – die Neue Bahnstadt Opladen. 100 Jahre lang war Opladen Eisenbahnerstadt. Ende 2003 wurde das Bahn-Ausbesserungswerk durch die DB geschlossen. Seit 2008 entwickelt die Stadt Leverkusen hier ein neues Stadtviertel mit Wohnen, Bildung, Arbeiten, Einkaufen, Grün und Freizeit. Durch die Bahnstadt verläuft die Personen- und Güterzugstrecke Köln-Wuppertal.

Auf der Westseite der ehemaligen Bahnflächen entsteht bis 2023 im Rahmen dieses Konversionsprojekts der neue Stadtteil Bahnstadt West. Das Quartier ist sowohl durch Wohnbebauung als auch durch Dienstleistung, Handel und Gewerbe gekennzeichnet und stellt eine Erweiterung des gründerzeitlich geprägten Opladener Stadtzentrums dar. Im Freiraum entstehen neue öffentliche Bereiche mit eigener Identität und hoher Aufenthaltsqualität. Hierbei ist die Verknüpfung zum Stadtquartier Bahnstadt Ost auf der Ostseite der Gleistrasse ebenso von Bedeutung wie die Verflechtung mit der Innenstadt Opladens.

Leitidee des Freiraumkonzeptes ist die Ausbildung eines durchgehenden charakteristischen „Grünen Bandes“, das das gesamte Quartier von Norden nach Süden als grünes Rückgrat durchzieht. Inspiriert durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden ehemaligen Bahntrassen spannt sich entlang der Gleislinien ein durch signifikante Baumreihungen, Platzräume, Stadtmobiliare, Spielbänder sowie lineare topografische Elemente geprägtes Freiraumband auf. Im Bereich der städtebaulich wichtigen Verknüpfungsräume Bahnhofsvorplatz, Brückenpark und „Henkelmännchenplatz“ an der Wilhelmstraße verzahnt sich das Band besonders prägnant in der Ost-West-Richtung. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Verbindungen zum baulichen Bestand und zu den neuen Höfen im Stadtquartier in Form von Spiel- und Aufenthaltsinseln sowie kleinen Verbindungsplätzen.

Der 2022 realisierte Brückenpark bildet hierbei ein Kernelement des Grünzuges und als „Grünes Tor“ den Übergang zur Ostseite. Aus der Notwendigkeit der barrierefreien Abwicklung der Campusbrücke über eine Höhendifferenz von rund sechs Metern entwickelten wir die Idee einer spannungsvollen vertikal-raumbildenden „Grünen Arena“, wodurch der Weg über die Brücke zum besonders attraktiven Erlebnis wird. Im Sinne einer „living bridge“ ist hier ein belebter und vielfältig nutzbarer Freiraum für alle Generationen entstanden. Im Zentrum steht die multifunktionale Quartierswiese, die von einer sonnenexponierten Rasentribüne begleitet wird. Die einfache und robuste Stahlfachwerkskonstruktion erinnert an die industrielle Bahnnutzung und an die Architektur der Werkshallen. Durch die Begrünung der Flanken mit Kletterpflanzen entsteht ein freundlicher, atmosphärischer und transluzenter Innenraum. Die nahezu vier Meter hohen Bereiche unter den Stegbrücken werden als überdachte Fahrradstellplätze genutzt.

Das bestehende Brückensegment wurde im Bereich des „Bahn-Balkons“ auf der Ostseite des Brückenparks integriert und wiederverwendet. Der erforderliche Lärmschutz wird in diesem Bereich durch die zur Bahnallee orientierte Wand gewährleistet. Der Vorplatz auf der Westseite des Parks ist als grüner Schattenhain mit Gräser- und Strauchpflanzungen mit Standort- und klimatoleranten Solitärgehölzen mit Sitzangeboten angelegt. Die streifenförmige, versetzte Anordnung der Pflanzbeete symbolisiert die Wagenreihung der ehemaligen Güterwagons.

Die Wege wurden als barrierefreie Mischverkehrsflächen ohne Pkw-Verkehr in die Platzgestaltung eingebettet.

Die Gesamtfertigstellung der Neuen Bahnstadt Opladen ist für das Jahr 2024 geplant.
  • Unternehmenszentrale in Baden-Württemberg
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Integration von Landschaft und Architektur

An der Schnittstelle von Stadt und Land liegt der Neubau einer Unternehmenszentrale mit derzeit rund 1.500 Mitarbeiter:innen – eine gesunde Arbeitswelt im Grünen mit großem Benefit für die Nutzer und Nutzerinnen in Form von viel natürlichem Licht, gesunder Luft und weiten Ausblicken in die Natur. Entstanden ist ein terrassenförmiges Ensemble aus fünf Häuser, das sich harmonisch in die umliegenden Landschaftsräume integriert, an die vorhandenen Strukturen aus landwirtschaftlich genutzten Feldern und Streuobstwiesen anknüpft und so einen sanften Übergang zwischen Campus und Umgebung schafft. Grüne Landschaftsterrassen und Höfe sowie intensiv begrünte Dächer schaffen den Bezug zwischen Innen und Außen, leisten einen umfassenden Beitrag zur Nachhaltigkeit des Neubaus und werden zum identitätsstiftenden Alleinstellungsmerkmal des neuen Unternehmenscampus.

Der Neubau liegt auf einem bewegten Areal am dörflich anmutenden Stadtrand zwischen Streuobstwiesen und kleinteiliger Bebauung. Die umliegenden Landschaftsräume und deren Strukturen dienten als Grundlage für das Freiraumkonzept, das den landschaftlichen Charakter der westlich gelegenen Streuobstwiese aufgreift.

Die besondere Topografie des Grundstücks, das von Süden nach Norden um etwa zehn Meter abfällt, bot die Idee für das prägende Gestaltungselement der Landschaftsterrassen. Die Baukörper der neuen Zentrale bilden Plattformen auf unterschiedlichen Geländehöhen, die eine für den Ort typische Modellierung der Freianlagen ermöglichte. Der Gebäudeentwurf von kadawittfeldarchitektur macht die unterschiedlichen Höhen des Geländes sichtbar, indem ein umlaufendes Fassadenband die verschiedenen Geschosshöhen akzentuiert und die Terrassierung der Außenanlagen definiert: Grüne Landschaftsterrassen, bepflanzte Böschungen und Treppenanlagen überwinden die unterschiedlichen Höhenniveaus und bilden eine spannungsvolle Verbindung zur Architektur.

Ebenfalls vorgegeben durch die Topografie des Geländes, gliedert sich der Campus in verschiedene Nutzungsebenen. Das Boulevardgeschoss verbindet als Verteiler- und Gemeinschaftsebene die in den einzelnen Häusern untergebrachten Fachbereiche mit den gemeinsam genutzten Bereichen wie Foyer, Konferenz, Kantine, Schulung und Fitness. Die flexibel nutzbaren Büroetagen bieten rund 1.500 Arbeitsplätze mit Bezug zum Außenraum sowie eine Vielzahl von offenen und individuell gestalteten Kommunikationszonen.

Ein großzügiger Vorplatz empfängt die Gäste am Haupteingang. Durch den Empfangsbereich werden die kommunikative Mitte sowie die jeweiligen Häuser direkt erschlossen. Der zentrale Knotenpunkt des Quartiers befindet sich auf dieser Ebene und dient als “Meeting Point“ der neuen Niederlassung. Organische Formen, Pflanzflächen und Sitzmöglichkeiten schaffen eine angenehme und kommunikative Aufenthaltsatmosphäre. Diese bieten in unmittelbarer Nähe zu den anliegenden Arbeitsräumen Möglichkeiten zur Kommunikation unter Kollegen und zum Arbeiten unter freiem Himmel. Von der Architektur definierte Innenhöfe und Oberlichter integrieren sich stimmig in das Freiraumkonzept.

Der im Westen des Areals gelegene Außenbereich zum Restaurant verknüpft das Erdgeschoss mit dem Boulevard im ersten Untergeschoss. Eine Böschung mit Sitzstufen greift die Höhenlinien der angrenzenden Streuobstwiese auf und bietet als Veranstaltungsort unter freiem Himmel Sitzplätze für bis zu 500 Zuschauer:innen. Die Stufenanlage ziehen sich innen weiter bis in den Boulevardbereich. Verbunden werden die Sitzstufen durch einzelne, wie zufällig angeordnete Treppen. Von den einzelnen Ebenen der Stufenanlage und vor allem vom Konferenzbereich ist ein unverstellter Blick auf die westlichen Streuobstwiesen möglich.

Begrünte Dachflächen, mit Sträuchern und Stauden bepflanzte Innenhöfe sowie Landschaftsterrassen, die vom Zentrum des Areals rund drei Geschosse hinableiten, ergänzen das grüne Konzept. Mit heimischen Gehölzen und Stauden fungieren sie als grüne Pufferzone zur benachbarten Siedlung und bieten sich den Mitarbeiter:innen zum Entspannen und Verweilen an.

Die Lichthöfe innerhalb der Gebäude wurden intensiv begrünt und folgen dem einheitlichen Gestaltungsansatz. Sie enthalten sowohl heimische Strauch- und Staudenpflanzungen als auch mehrstämmige Gehölze. Die Dachflächen der Gebäude werden als Teil der Außenanlagen verstanden. Die obersten Dachflächen erhielten eine extensive Dachbegrünung aus verschiedenen Sedum-Arten. Ein Gebäude wurde mit einer PV-Anlage auf dem Dach ausgestattet.

Auf den weiteren Dachterrassen direkt an den jeweiligen Geschossen wurden intensive Dachbegrünungen aus Gräsern angelegt, die optisch die umgebende Wiesen- und Felder-Landschaft widerspiegeln, mit ihr korrespondieren und das stimmige, einheitliche Bild der Außenanlagen vervollständigen.

PROJEKTPARTNER: kadawittfeldarchitektur, Aachen
  • Talwunder und Bergwelten IGA 2027
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  • Talwunder und Bergwelten IGA 2027
Wie wollen wir in Zukunft leben? Dieser zentralen Frage der IGA 2027 wird auf der Ebene des Tourismus und der Freizeitgestaltung im Zukunftsgarten Bergkamen-Lünen eine nachhaltige Antwort gegeben. Die individuellen Charaktere und die spezifische Identität der beiden Orte bilden dabei die Grundlage für die Ausprägung der Erlebnisräume in Lünen und Bergkamen.

Der Standort in Lünen, an der Lippe gelegen, ist geprägt durch eine offene Weite des Raumes, sanfte Topografie, durch malerische postindustrielle Sukzessionswälder und die unmittelbare Lage am Naturraum der Lippe. Kurzum, Lünen steht sinnbildlich für die offene Ebene, das bewaldete Tal.

In Lünen sind die Talwunder das zentrale Thema. In Bergkamen bestimmen anthropogen entstandene Halden das Bild – die Halde Großes Holz, die Naturarena und die momentan entstehende Topografie schaffen den Eindruck einer bergigen Landschaft künstlicher Erhebungen. Aus diesem Charakter des Ortes wird das Gestaltungsthema für den Standort in Bergkamen entwickelt – die Bergwelten.
  • Bürgergärten Kevelaer
  • Bürgergärten Kevelaer
  • Bürgergärten Kevelaer
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Situation und Aufgabe

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer besitzt einen ausgeprägten historischen Ortskern, der seit jeher durch kirchliche Einflüsse und Bauten geprägt und gebildet wurde. Durch die Etablierung als Marienwallfahrtsort entwickelte sich der Ort zur Stadt und zeigt heute anschaulich die enge Verknüpfung von Stadtentwicklung, Geschichte und Gesellschaft auf.

Eingebettet zwischen zahlreichen Räumen der Wallfahrt liegt der Peter-Plümpe-Platz, dessen Charakter und Art der Nutzung früher sowie heute das weltliche Kevelaer widerspiegelt. Die heutige Ausprägung der Freiräume, mit wenigen Aufenthaltsmöglichkeiten oder freizeitlichen Nutzungsangeboten, wird nur unzureichend der Funktion als innerstädtischer Ort für städtisches Leben und Gemeinschaft gerecht. Eine zeitgemäße Neugestaltung als Platz für die Bürger, Besucher und Pilger Kevelaers soll die Situation deutlich aufwerten.

Leitidee und Konzept

Das Ziel der Neugestaltung ist ein multifunktionaler, grüngeprägter Stadtraum, der als Willkommens- und Verknüpfungspunkt das Stadtbild nachhaltig bereichert. In prominenter Lage schaffen die „Bürgergärten Kevelaer“ einen vielfältigen, repräsentativen Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Generationen. Zentral gelegen zwischen den bedeutenden Orten der Wallfahrt – und ebenso umgeben von weltlichen Gebäuden und Bereichen, wie den beiden Rathäusern und der Fußgängerzone. Um dies zu erreichen wird der Platz in verschiedene Nutzungsbereiche mit unterschiedlichen Freiraumtypologien gegliedert. Ein urbaner, multifunktioneller Bereich im Süden ist über den „Bürgerboulevard“ mit dem nördlichen, von Grünstrukturen geprägten Abschnitt, verbunden. Wie ein Mosaik werden die nutzbaren Flächen und Angebote in diese Grundstruktur eingegliedert und ergeben somit ein klar definiertes, orthogonales Gesamtkonzept, dass den gesamtem Peter-Plümpe-Platz charakterisiert.

Die Ankunft der Pilger erfolgt parallel zur Marktstraße über eine Haltebucht mit Mittelinsel, die ausreichend Raum für bis zu fünf Reisebusse, ein bequemes Aussteigen und Entladen bietet. Angrenzend, durch eine lockere Baumreihe gefasst, befindet sich eine multifunktional gestaltete Platzfläche, die dauerhaft 98 Stellplätze beinhaltet. Zwei weitere Behindertenstellplätze befinden sich vorgelagert im Bereich der Ein- bzw. Ausfahrt zur Marktstraße. ‚Willkommensbänke‘ begleiten die langen Kanten des Platzspiegels und laden ankommende Pilger und Besucher zu einer kurzen Rast ein. Das historische Rathaus erhält einen großzügigen „Hochzeitsgarten“, der durch seine Gestaltung mit blühenden Gehölzen (Davidia involucrata & Liriodendron tulipifera), Staudenpflanzungen und Sitzmöglichkeiten zum Aufenthalt einlädt und als ansprechende Kulisse für Empfänge nach der Trauung dient.

Der Bürgerboulevard ist als breite, die Markt- und Annastraße verbindende Achse angelegt und wird von Holzdecks und zierenden Kirschen (Prunus serrulata ‚Kanzan‘) begleitet und gegliedert. Durch die Lage und verbindende Funktion wird der Boulevard gleichzeitig als erweiterter Vorplatz des neuen Rathauses betrachtet und erhält locker eingestreute ‚Meilensteine der Stadtgeschichte‘, die als Naturstein-Intarsien über die Höhepunkte der örtlichen Historie informiert und Identität spendet – beispielsweise über Hendrik Busmann, Stifter der Kevelaer-Wallfahrt.

Nördlich des Rathauses wird der Boulevard von zwei intensiv begrünten Freiflächen gesäumt, die wiederum von drei großzügig dimensionierten Holzdecks begleitet werden und als ‚Gartenbänke‘ Bereiche zum Sitzen und Loungen mit Blick ins Grüne schaffen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bürgerboulevards grenzt das ‚Grüne Forum‘ an und bietet als Spiel- und Liegewiese einen sommerlichen Treff- oder Veranstaltungspunkt im Zentrum der Stadt. Umgeben wird das ‚Grüne Forum‘ von einer kleinen Platzfläche, dem Bürgerplatz, welcher ein Fontänenfeld und eine nach Süden ausgerichtete lange ‚Sonnenbank‘ anbietet, sowie mehreren Flächen aus wassergebundener Wegedecke, auf denen sich Spiel-, Aufenthalts und Gastronomieangebote befinden. Der Vorplatz der Sparkasse wird in die Gestaltung integriert, sodass ein offener Eingangs- und Durchgangsbereich entsteht. Der Bereich zwischen Roermonder Platz und Rathaus wird ebenfalls gestalterisch durch eine einheitliche Pflasterung und die Erneuerung der Hochbeete attraktiver gestaltet.

Nachhaltigkeit

Bei der Gestaltung des Peter-Plümpe-Platzes verfolgen wir konsequent den Grundsatz der Nachhaltigkeit bezüglich Klimaschutz, Wasserhaushalt, Biodiversität, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Der Anteil versiegelter Flächen wird in Abstimmung auf die Nutzungsanforderungen (z.B. Markt) auf ein Mindestmaß reduziert.

Helle Oberflächenmaterialien vergrößern die Albedo und reduzieren somit die Bildung von Hitzeinseln. Die zahlreichen Neupflanzungen sorgen durch ihre Transpiration für zusätzliche Verdunstungskühle und binden Staub aus der Luft. Das Mikroklima kann somit gezielt positiv beeinflusst werden. Ein erhöhter Anteil an unversiegelten Flächen ermöglicht das nachhaltige Versickern von Niederschlagswassern der umliegenden Oberflächen, sodass dieses direkt der Grundwasserneubildung zugeführt werden kann. Unterhalb stark versiegelter Flächen werden zusätzlich Rigolen genutzt, um diesen Effekt herbeizuführen. Die vielfach nutzbaren Platz- und Grünflächen leisten einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit. Generell wird eine barrierefreie bzw. barrierearme Gestaltung umgesetzt.
  • Anne-Frank Gemeinschaftsschule
  • Anne-Frank Gemeinschaftsschule
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  • Anne-Frank Gemeinschaftsschule
  • Anne-Frank Gemeinschaftsschule
Zum Schuljahr 2014/2015 hat die Anne-Frank-Schule in Möhringen mit der Umstellung vom Realschul- auf den Gemeinschaftsschulbetrieb mit der Heilbrunnenschule begonnen. Mit der Umstellung steht der Schule mehr Fläche zu. Dieser Fehlbedarf soll durch einen Mensaneubau im ersten Bauabschnitt sowie einer baulichen Erweiterung des Bestandsgebäudes im zweiten Bauabschnitt gedeckt werden. Die Mensa soll beiden Schulen dienen und als „Herz“ eines neu entstehenden Campus verstanden werden.

Der neue Hauptzugang für die Schüler wird etwas nach Süden verlegt und von einer ansprechenden Gräserpflanzung gerahmt. Er führt in den zentralen Schulhof, wo der Außenbereich der Mensa über Intarsien im Belag hervorgehoben wird. Hier entsteht der neue Hauptaufenthaltsbereich des Schulhofs. Funktionale Bereiche, wie Parkplatz, Fahrradstellplätze und Anlieferung sind über gesonderte Zufahrten zugänglich und unterscheiden sich vom zentralen Schulhof über einen Wechsel des Belages. Die Anlieferung ist auf kurzem Wege, nördlich der neuen Mensa, von der Hechinger Straße aus gesichert. Im Bereich der Anlieferung liegen auch der ehemalige

Vereinszugang und der Garten der Hausmeisterwohnung.
  • Haus des Wissens in Bochum
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Urbane Dachgärten für lebenslanges Lernen und Erfahren

Situation

Im Rahmen der Bochum Strategie 2030 plant die Stadt Bochum, im historischen Postgebäude vis-à-vis zum Rathaus am Willy-Brandt-Platz, das Haus des Wissens zu verwirklichen. Als junger, dynamischer Wissenschaftsstandort mit über 250 Studiengängen hat Bochum ein enormes Spektrum an Perspektiven zu bieten. Ziel der Stadt Bochum ist es daher, einen innerstädtischen Begegnungsort zu schaffen, der Wissen und das lebenslange Lernen und Erfahren bündelt und seine Strahlkraft über die Stadt hinaus entfaltet. Mit dem Haus des Wissens entsteht ein multifunktionales Gebäude, das die vier Nutzungen Stadtbibliothek, Volkshochschule, UniverCity und Markthalle unter einem Dach vereint und einen Ort der Partizipation und des Wissensaustausches schafft. Zusammen mit dem Rathaus bildet der fast 100 Jahre alte roter Backsteinbau ein wichtiges städtebauliches Gebäudeensemble. Das Bestandsgebäude wird im aktuell als Parkplatz genutzten Innenhof durch einen angegliederten Neubau erweitert. Auf dem Dach des Gebäudes entsteht eine intensiv begrünte Dachlandschaft als hochwertiger Aufenthaltsort. Im Erdgeschoss schafft ein grüner Innenhof zusätzlich wertvollen Freiraum für Begegnungen.

Urbane Dachlandschaft

Die Topografie der begehbaren und begrünten Dachlandschaft, die sich in drei Zonen über die gesamte Grundfläche des Neubaus erstreckt, entwickelt sich aus der charakteristischen Deckenfaltung des Neubaus heraus. So entsteht eine markante Terrassierung, die im Bereich der barrierefreien Erschließung durch Böschungen partiell aufgelöst wird. Die Linienführung für Wege, vielfältige Pflanzflächen und Aufenthaltsbereiche sowie die Oberflächengestaltung sind geradlinig und orientieren sich an den verschiedenen Terrassenniveaus bzw. vermitteln zwischen diesen. Die Formsprache im Innenhof hingegen ist organisch und bildet einen gestalterischen Gegenpol zu der stringenteren Gestaltsprache der Dachlandschaft.

Großer Dachgarten: Skydeck, Wandelgang, Logen und Dachterrasse

Der Zugang zum großen Dach erfolgt über zwei großzügige urbane Dachterrassen im vierten und sechsten Obergeschoss mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten. Das Skydeck mit der Dachbar lädt zu einem Blick über Bochum ein. Die lange Dachterrasse im vierten Obergeschoss verbindet das große und kleine Dach und bietet mit der „Langen Tafel“ einen kommunikativen Treffpunkt.

Der Dachgarten wird über fünf Terrassierungen gestaffelt. Die unterschiedlichen Niveaus werden über Treppen und Rampen erschlossen. Die so entstehenden Böschungen werden intensiv mit Stauden, Gräsern und Gehölzen bepflanzt. Der Bereich bildet einen Wandelgang, der nicht nur der barrierefreien Erschließung dient, sondern zum Erleben der Dachlandschaft einlädt.

Angegliedert an die Podeste der Treppen führen lineare Wege in die Gartenlogen. Großzügige Lounge- und Sitzelemente fügen sich in die höhengestaffelte Bepflanzung ein. Die Logen werden durch Rasenstufen ergänzt, die ebenfalls zum Verweilen einladen. Dieser Bereich eignet sich als urbaner Garten und große Tribüne für Veranstaltungen und Events. Der gegenüber stehende Schlegelturm bietet eine Projektionsfläche für eine digitale Bespielung. Zudem integrieren die Logen die Oberlichter und binden diese in die Gestaltung ein.

Gehölzsäume rahmen die Dachlandschaft am Rand mit kleinwüchsigen Bäumen und einzelnen Solitärsträuchern. Die Vegetationsflächen werden zur Erhöhung der Biodiversität mit Stauden, Gräsern und Geophyten bepflanzt. Einzelne Baumpflanzungen in Kübeln vervollständigen den Gartencharakter im Bereich der Terrassen.

Kleiner Dachgarten: Urban Gardening und Green Labs

Das kleine Dach im dritten Obergeschoss bietet den Nutzer:innen Urban Gardening-Flächen für das gemeinsame Gärtnern. Insgesamt stehen ca. 65 m² für eine Bewirtschaftung zur Verfügung, gefasst von einer zurückhaltenden Rahmenpflanzung. Längliche Kräuterbeete vor der nördlichen Fassade können dabei mitgenutzt werden. Die mittlere Ebene bietet Flächen und technische Anschlussmöglichkeiten für zwei smarte Gewächshäuser, die Green Labs. Die digital überwach- und steuerbare Gartenlabore können beispielsweise im Rahmen einer Kooperation mit der Universität oder als Projektarbeit anderer Institutionen entwickelt und genutzt werden.

Innenhof

Über den grünen Innenhof gelangen die Besucher:innen von der Markthalle in den Außenbereich. Organische Formen sowie ein hoher Anteil an unversiegelten Flächen charakterisieren diesen Freiraum, der die Themen Aufenthalt und ökologische Nachhaltigkeit verbindet. Naturnahe, großflächige Bepflanzungen sowie vier Retentionsteiche mit dauerhaftem Wasseranstau prägen den baulich vollständig eingefassten Innenhof und unterstützen ein positives Mikroklima. Ein großzügiges Holzdeck entlang des Gebäudes ermöglicht den Zugang aus der Markthalle und führt über eine Treppe sowie eine Rampenanlage in den Innenhof. Eine Sitzstufenanlage aus Betonelementen wird an die Holzterrasse angegliedert und ermöglicht einen attraktiven Aufenthalt am Wasser und den Vegetationsbereichen. Durch Hochstaudenfluren und Gräserpflanzungen wird ein leicht erhöhter Holzsteg geführt, der zum Wandeln und Aufenthalt einlädt. Im südlichen Bereich befindet sich der Logistikbereich mit Flächen für die Anlieferung und Entsorgung. Eine Anlieferrampe überbrückt den Höhenunterschied zum höher liegenden Erdgeschoss der Markthalle. Ein überfahrbarer Unterfluraufzug ist Teil des Entsorgungskonzeptes. Im Innenhof werden zudem Flächen für die Feuerwehr nachgewiesen.
  • Hanns-Glückstein-Park
  • Hanns-Glückstein-Park
  • Hanns-Glückstein-Park
  • Hanns-Glückstein-Park
  • Hanns-Glückstein-Park
Das von großen Bäumen und Rasenflächen geprägte „Parkdreieck“ des Hanns-Glückstein-Parks soll künftig den umliegenden Stadträumen verstärkt für Freizeit, Spiel- und Naherholung dienen. Es gilt, die städte-bauliche Kante im Übergang zum Glückstein-quartier zu definieren und gleichzeitig zu verweben.

Um den urbanen Charakter des neuen Glückstein-quartiers südlich der Glücksteinallee fortzuführen, wird eine neue Wohnbebauung in Form von Stadtvillen entstehen, die zur Straße hin eine klare Kante bilden und durch eine fensterhafte Öffnung gegenüber des Werkstattgebäudes ein deutliches „Tor zum Park“ bilden. Die Blickwinkel und Sichtbeziehungen vom Park auf das historische Ensemble Werkstatt-gebäude/Lokschuppen sowie die Baufluchten der umliegenden Gebäude bestimmen die baulichen Kanten der neuen Architektur. Zur Straße hin präsentieren sich die Stadtvillen als Einheit, zum Park hin ist die bauliche Präsenz durch die Verjüngung der Baukanten punktueller und lockerer.

Fotos: Nikolai Benner, Kassel
  • RAG Zentrale Zeche Zollverein
  • RAG Zentrale Zeche Zollverein
  • RAG Zentrale Zeche Zollverein
  • RAG Zentrale Zeche Zollverein
  • RAG Zentrale Zeche Zollverein
Das neue Verwaltungsgebäude von RAG-Stiftung und RAG AG liegt auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen. Westlich des ikonischen Zechenturms und vis-a-vis der mächtigen ehemaligen Kokerei gelegen, schließt es die Ecke des Terrains am Übergang zum angrenzenden Waldstück.

Der neue Firmen- und Stiftungssitz zeichnet sich durch besondere Gestaltung und Nachhaltigkeit aus. Das Dach ist begrünt und begehbar, mit gerade einmal zwei Stockwerken schmiegt sich das L-förmige Haus an den Rand der ehemaligen weißen Seite der Kokerei. Die Fassade folgt nicht der auf Zollverein vorherrschenden Backstein-Optik, sondern rostrote Bleche nehmen das Material und die Farbe der schlängelnden Rohrleitungen auf.

Das Besondere aber sind die Baustoffe, die für die neue RAG-Zentrale verwendet wurden. „Cradle to Cradle“, übersetzt „Wiege zu Wiege“ heißt das Nachhaltigkeits-Prinzip, das sinnbildlich zum Strukturwandel von Zollverein aber auch zu dem des Bergbaukonzerns RAG passt. Es bedeutet, dass alle Baumaterialien bei Abriss oder Umbau wieder verwendet bzw. verwertet werden können.

Auszeichnung „Energieeffiziente Schulen und Bürogebäude in NRW“

PROJEKTPARTNER: kadawittfeldarchitektur, Aachen
  • Brainlab Headquarters
  • Brainlab Headquarters
  • Brainlab Headquarters
  • Brainlab Headquarters
  • Brainlab Headquarters
Im Münchner Osten, am Eingang zur Messestadt Riem, hat WÖHR + BAUER für die Firma BRAINLAB einen neuen Hauptsitz errichtet. Der denkmalgeschützte Tower des Flughafens, eine von wenigen Reminiszenzen an die alten Nutzung, soll in das Vorhaben für BRAINLAB integriert und so einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Die großzügige Freifläche im Süden in Verlängerung des Messevorfeldes erhält durch das bogenförmige Glasschild des Neubaus eine angenehme räumliche Fassung. Dennoch prägt der freistehende Turm die Gestaltung des Platzes: Ausgehend von der Kontur des „Fußabdrucks“ des Towers wird ein helles Liniennetz gespannt, welches die Freifläche des Headquarters in verschiedene Zonen gliedert. Die Liniengrafik, die an Bodenmarkierungen von Straßen oder eines Flugfeldes erinnert, erleichtert die Orientierung und umgrenzt – gut sichtbar – verschiedene Nutzungsbereiche, ohne Barrieren zu erzeugen. So ist die Vorfahrt (von der „Olof-Palme-Straße“ aus) für Taxen und Kunden mit Wendemöglichkeit eindeutig zu erkennen.

Die Restaurantfreifläche mit ca. 50 Sitzplätzen liegt geschützt und räumlich getrennt hinter einer großzügigen Rasenfläche. In der Verlängerung der Grundrisskontur des Turms befindet sich im Süden ein mit Wasser gefüllter „Himmelsspiegel“, der zum Aufenthalt auf dem Vorplatz einlädt.

PROJEKTPARTNER: kadawittfeldarchitektur, Aachen

Fotos: Florian Holzherr
  • Karlsplatz Sigmaringen
  • Karlsplatz Sigmaringen
  • Karlsplatz Sigmaringen
  • Karlsplatz Sigmaringen
  • Karlsplatz Sigmaringen
Die Kreisstadt Sigmaringen liegt malerisch eingebettet in einer Flussschleife der oberen Donau. Das nordöstliche Entree in die Altstadt zwischen dem ehemaligen fürstlichen Marstall und dem Schloss war stark durch Autoverkehr beeinflusst wurde dem Anspruch als Endglied in dieser Platzfolge nicht gerecht. Der neue Karlsplatz fungiert als Vermittler zwischen dem denkmalgeschützten Schloss

Sigmaringen, den Grünflächen des Prinzengartens sowie den Donauwiesen. Durch das Verlegen der Fürst-Wilhelm-Straße vor dem historischen Marstall entsteht ein großzügiger Platz mit hoher Aufenthaltsqualität. Fußgängerüberquerungen erleichtern den Überweg über die Fürst-Wilhelm-Straße und damit die Anbindung zur Altstadt im Westen. Die derzeit vorhandene historische Grünanlage vor dem Marstall wird neu interpretiert und behält ihren Bezug zu den Gartenthemen der angrenzenden Parkanlage. Eine permeable Raumkante um die Platzfläche in Form von Kirschbaumpflanzungen entlang der neuen Straßenführung schließt die

Grünverbindung zwischen den Freiräumen.
  • Marktplatz und Fußgängerzone Greven
  • Marktplatz und Fußgängerzone Greven
  • Marktplatz und Fußgängerzone Greven
  • Marktplatz und Fußgängerzone Greven
  • Marktplatz und Fußgängerzone Greven
Der „Kirchenhügel” und der Marktplatz um die Kirche St. Martinus werden in unserem Konzept gestärkt und als historisches Herz sowie „Drehscheibe” der Innenstadt herausgearbeitet, freigestellt und betont. Die im Separationsprinzip mit Geh-, Radwegen und Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr ausgebaute Rathausstraße zerschneidet heute die Innenstadt und wirkt als Barriere.

Durch unser Konzept wurde die trennende Wirkung reduziert, indem das Separationsprinzip durch einen verkehrsberuhigten Bereich aufgehoben wird. Als Möblierungs-, Spiel- und Informationselemente „schwimmt” das sog. „Ems-Treibgut” durch die Innenstadt.

Die aus Holz und Stahl gefertigten Blöcke erinnern an Treibgut oder Flöße und dienen als multifunktionale Spieldecks und Sitzinseln,

zudem beinhalten sie Informationen über die Stadt, den Fluss und ihre Geschichte(n).
  • Innenstadt Gummersbach - Anbindung Steinmüllergelände
  • Innenstadt Gummersbach - Anbindung Steinmüllergelände
  • Innenstadt Gummersbach - Anbindung Steinmüllergelände
  • Innenstadt Gummersbach - Anbindung Steinmüllergelände
  • Innenstadt Gummersbach - Anbindung Steinmüllergelände
Die Ära Steinmüller hat fast 150 Jahre die Stadt Gummersbach geprägt. Das international tätige Unternehmen war ein bedeutender Arbeitgeber in der Region und die Menschen fühlen sich noch heute stark mit dem Industriestandort verbunden. Mit der zukunftsorientierten Umstrukturierung des historischen Areals im Rahmen des Projektes „stadt:impuls gummersbach“ beginnt eine neue Epoche für die Region.

Die Kampstraße bildet innerhalb des Stadtgefüges den Auftakt der dynamischen Achse. Diese Achse bildet eine spannungsreiche stadträumliche Abfolge mit unterschiedlichen Teilsequenzen: die Neuplanungen des Heiner-Brand-Platzes mit dem Umfeld der „Schwalbe-Arena“ und der kulturell, schulisch und gastronomisch genutzten Halle 32, die auch von der Fachhochschule Köln Campus Gummersbach genutzt wird, der inner städtische Bereich der Kampstraße und die Anbindung an die bestehende Fußgängerzone.

Für alle Neuplanungen werden Materialien, die typisch für das Steinmüllerareal sind, verwendet. Darüber hinaus wurde als Zeichen der Erinnerung an die industrielle Historie des Steinmüllergeländes ein „glühender Ring“ aus Cortenstahl an prominenter Stelle als zentraler Verteiler des Geländes positioniert.
  • Holzmarkt 1, Köln
  • Holzmarkt 1, Köln
  • Holzmarkt 1, Köln
  • Holzmarkt 1, Köln
  • Holzmarkt 1, Köln
Die neue Bebauung am Weichserhof in Köln avanciert durch einen neuen Büro- und Wohnkomplex zu einer einprägsamen Adresse und markiert gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Microsoftgebäude den neuen Stadteingang im Süden Kölns. In einer sich öffnenden Geste formuliert die neue Fußgängerpassage zwischen dem „Katharinengraben“ und der „Holzwerft“ im Eingangsbereich des Bürogebäudes einen repräsentativen, öffentlichen Platz. Einladend breitet sich ein durch ein Messingband eingefasster „Teppich“ aus Natursteinplatten auf der Platzfläche aus. Die räumliche Differenzierung zum halböffentlichen Bereich des grüngeprägten „Gartenhofes“ wird durch eine Geländemodellierung erreicht. Im Innenhof bilden die Pflanzinseln in Blütenform einen spielerischen Kontrast zur ansonsten geradlinigen Architektur. Die breite Einfassung der Inseln bietet zudem Sitzfläche und lädt so zum Verweilen ein. Insgesamt entsteht im Innenhof der neuen Gebäude am Weichserhof eine offene, kommunikative und urbane Atmosphäre.

© Fotos: Nikolai Benner, Kassel
  • Clariant Innovation-Center
  • Clariant Innovation-Center
  • Clariant Innovation-Center
  • Clariant Innovation-Center
Der Neubau des Forschungs- und Entwicklungszentrums liegt an der Schnittstelle zur landwirtschaftlich geprägten Auenlandschaft des Mains und zum Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne. In einladender Geste schiebt sich das Rückgrat des Komplexes, die „Magistrale”, in die Landschaft hinaus und bildet das repräsentative Tor des Industrieparks Hoechst.

Vom Parkplatz aus kommend wird der Besucher über eine langgezogene Rampe zum Eingangsportal geleitet. Die Magistrale setzt sich in Form eines durchgehenden Belags in der Foyerzone des Forschungszentrums

fort und erstreckt sich bis auf die Südseite des Gebäudes, wo sie einen großzügigen Eingangsbereich für die Mitarbeiter formuliert.

Durch locker eingestreute Baumgruppen und Pflanzinseln wird der parkähnliche Charakter der südwestlich angrenzenden Grünflächen aufgegriffen und ein Bezug zur Landschaft außerhalb des Industrieparks hergestellt. Anlehnend an den Corporate-Gedanken des Unternehmens entsteht eine offene und einladende Atmosphäre, die Clariant ein neues Gesicht und eine repräsentative Adresse verschafft.

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