Verfahrensart
Offener zweiphasiger Planungswettbewerb
Wettbewerbsaufgabe
Der Riebeckplatz ist aktuell einer der verkehrsreichsten Knotenpunkte der Stadt. Die Straßenbrücken über den Riebeckplatz sollen für den Verkehr stillgelegt und in eine schlanke Rad- und Fußwegverbindung mit Anschluss an den Radweg Halle-Leipzig transformiert werden.
Die Platzierung des Zukunftszentrums an diesem Ort wirkt als Impulsgeber für einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtumbau und kann somit auch Signalwirkung und Vorbildcharakter für die baupolitischen Ziele des Bundes hinsichtlich Klimaschutz, Klimaanpassung und Mobilitätswende erlangen.
Das Grundstück beträgt ca. 7.200 m² und befindet sich innerhalb eines ca. 9.000 m² großen Baufeldes. Das Zukunftszentrum soll in einen öffentlichen Park eingebettet sein und gleichzeitig durch die Verdichtung des Umfeldes und Etablierung des geplanten Dienstleistungszentrums am Riebeckplatz zu einen Teil der Innenstadt werden.
Das Zukunftszentrum (mit ca. 14.000 m² Hauptnutzfläche) vereint Wissenschaft, Kultur sowie einen Dialog- und Begegnungsbereich unter einem Dach. Es zielt inhaltlich darauf ab, die innere Einheit Deutschlands weiter voranzubringen, europäische Transformationsprozesse empirisch zu untersuchen und nutzbar zu machen sowie die daraus gewonnen Erkenntnisse in einem breiten bürgerschaftlichen Diskurs einzubringen. Es wird eine nationale und internationale Vernetzung und Ausstrahlung in die Region angestrebt. Die Arbeit des Zukunftszentrums wird geprägt sein durch den interdisziplinären Austausch zwischen den verschiedenen Bereichen des Zentrums, aber auch zwischen Wissenschaft und Praxis sowie dem Willen zu größtmöglicher Anschaulichkeit. Es soll ein kreativer Ort der persönlichen Begegnung, der Wissensaneignung, der kritischen Debatte, der Auseinandersetzung und der bürgerschaftlichen Partizipation sein. Akteure aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur können hier gesellschaftliche Dialoge und Debatten über Zukunftsfragen und Transformationserfahrungen führen und somit öffentlichen Raum aktiv nutzen. Das Zukunftszentrum soll als Ort begeistern, inspirieren und motivieren. Angestrebt wird eine Besucherzahl von bis zu 1 Mio. jährlich. Bürger*innen sollen das Gebäude als „ihr Haus“ der Demokratie, der Begegnung, des Wissens und der Kultur begreifen und nutzen.
Das Raumprogramm gliedert sich u.a. in:
Veranstaltungsbereich 2.337 m²
Ausstellungsbereich 3.950 m²
Bereich Bildung 3.105 m²
Gastronomie 900 m²
Shop 200 m²
Bürobereich 1.890 m²
Wohnbereich 138 m²
Logistik 807 m²
Aufgrund der herausragenden Bedeutung des Zukunftszentrums, soll ein emblematisches Gebäude mit hoher Sichtbarkeit am Standort und Ausstrahlung in die Region, hohem Identifikationspotential sowie internationaler Anziehungskraft entstehen. Darüber hinaus soll der Neubau besondere Anforderungen an nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen erfüllen und nach dem Lowtech-Prinzip geplant werden, bei dem robuste, wartungsarme und einfache, bauliche Lösungen komplexen technischen Lösungen vorgezogen werden.
Competition assignment
The aim is to develop an overall concept for a future center at Riebeckplatz that reflects the work of the institution and is intended to set an example for sustainable, energy-optimized and climate-friendly construction for federal buildings. The building is to be planned according to the low-tech principle. The main objectives of the landscape architectural planning are a high design quality with ecological and socio-cultural open space functions as well as the integration of the outdoor facilities of the Future Center into a future public park.
Fachpreisrichter*innen
Jórunn Ragnarsdóttir, Berlin (Vorsitz)
Prof. Dr. Ing. Susan Draeger, Cottbus
Prof. Elisabeth Endres, Braunschweig
Jette Hopp, Oslo/Innsbruck
Prof. Philipp Krebs, Erfurt/Kassel
Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, München
Till Rehwaldt, Dresden
Margit Sichrovsky, Berlin
Sachpreisrichter*innen
Egbert Geier, Bürgermeister Stadt Halle
Michael Marten, Referat Zukunftszentrum
Thomas Kralinski, Kommission 30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit (1. Phase)
Matthias Platzeck, Kommission 30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit (2. Phase)
Tino Kanicke, Abt. Ressortkoordinierung, Planung und föderale Angelegenheiten, LSA
Matthias Vollmer, BMWSB (1. Phase)
Dirk Scheinemann, BMWSB (2. Phase)
Carsten Schneider, BKAmt (1. Phase)
Markus Gallander, BKAmt (2. Phase)
Katrin Budde, MdB a.D.
Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt, die Arbeit des 1. Preisträgers der Realisierung zugrunde zu legen.
Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse
Vom 14. Juni bis 13. Juli 2025 werden alle 126 Beiträge des offenen Wettbewerbs für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation im Salinemuseum, Mansfelder Straße 52, 06108 Halle (Saale) gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zum Wettbewerb:
www.bbr.bund.de/wettbewerb-zukunftszentrum