Wohnareal Betonwerk Wolf , Baienfurt/ Deutschland

Verfahrensart
Nicht offenen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbs mit Ideenteil und integriertem architektonischen Realisierungswettbewerb nach RPW 2013

Wettbewerbsaufgabe
Die BWG Baugesellschaft Württembergischer Genossenschaften mbH und die CBS Projekt Baienfurt GmbH beabsichtigen in Abstimmung mit der Gemeinde Baienfurt die zentral gelegene Gewerbefläche des ehemaligen Betonwerks Wolf in eine Wohnbaufläche zu konvertieren. Die ursprüngliche Nutzung als Betonfabrik liegt nicht mehr vor; das Gelände liegt seit mehreren Jahren brach. Aufgrund seiner Lage sowohl in Nähe zur Ortsmitte als auch zur freien Landschaft ist das Grundstück für die Entwicklung eines neuen, attraktiven Wohnquartiers prädestiniert. Das Gelände stellt zudem eine städtebauliche Ergänzung des vorhandenen, umliegenden Wohngebietes dar.

Auf der ca. 2,5 ha großen Fläche des zu planenden Areals soll ein modernes, lebendiges Quartier mit einem ausgewogenen Wohnungsmix und einem breiten Spektrum an Bau- und Wohnformen entstehen. Durch die typologische Vielfalt soll das Quartier Wohnungen für unterschiedliche Einkommensschichten, Altersgruppen und Haushaltsgrößen bereitstellen. Darüber hinaus ist ein Quartiershaus (bzw. - häuser) für gemeinschaftliche Nutzungen und Angebote, wie z.B. eine Kita, Co-Working-Spaces, etc..., sowie der Bereitstellung von gefördertem Wohnraum vorgesehen. Die Bestandsgebäude werden zugunsten der Neubebauung rückgebaut.

Für das neue Quartier soll ein identitätsstiftendes Konzept aufgezeigt werden, das sich in den stadträumlichen Kontext der angrenzenden Bebauung und des Landschaftsraums einfügt und eine hohe gestalterische Qualität hinsichtlich der Architektur, des Wohnens und der Gestaltung der Freiflächen aufweist. Die Gesamtbetrachtung des Areals wird dabei als städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt. Zudem soll in einem Ideenteil das nördlich angrenzende, bislang landwirtschaftlich genutzte Grundstück für die Betrachtung einer weiterführenden, städtebaulichen Neukonzeption hinzugezogen werden. Im Rahmen eines integrierten Realisierungsteils ist darüber hinaus eine nähere, architektonische Betrachtung des Quartiershauses (bzw. – häuser) gefordert. Zudem soll in einer Vertiefung die architektonische Qualität anhand eines exemplarischen Wohngebäudes dargestellt werden.

Als Ergebnis des Wettbewerbs erwartet die Ausloberin die ökonomisch tragfähige Entwicklung des Grundstückes in ein qualitätsvolles Quartier, das auf die städtebaulichen und funktionalen Anforderungen des Ortes sensibel antwortet und ein zukunftsorientiertes Konzept, das u.a. eine Quartierszertifizierung (Gold-Status) durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ermöglicht, anbietet. Dabei sind die in der Auslobung genannten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

Fachpreisrichter*innen
Prof. Jörg Aldinger, Freier Architekt BDA, Stuttgart (Vorsitz)
Prof. Susanne Dürr, Freie Architektin, Karlsruhe
Prof. Stefanie Eberding, Freie Architektin BDA, Stuttgart
Prof. Dr. Philipp Dechow, Architekt und Stadtplaner, Stuttgart
Peter W. Schmidt, Freier Architekt BDA, Pforzheim
Prof. Zvonko Turkali, Freier Architekt BDA, Frankfurt am Main
Rolf Messerschmidt, Freier Architekt und Stadtplaner, Tübingen
Prof. Friedhelm Terfrüchte, Freier Landschaftsarchitekt BDLA l DASL, Essen
Mechthild von Puttkamer, Freie Landschaftsarchitektin BDLA, Starnberg

Sachpreisrichter*innen
Andreas Engelhardt, Geschäftsführung BWG Baugesellschaft Württembergischer Genossenschaften mbH, Stuttgart
Sergej Klatt, Geschäftsführung CBS Projekt Baienfurt GmbH, Bad Dürrheim
Michael Barth, Geschäftsführung Dr. Bolz Immobilien GmbH & Co.KG, Stuttgart
Günter A. Binder, Bürgermeister Gemeinde Baienfurt
Frederik Lutz, Prokurist BWG Baugesellschaft Württembergischer Genossenschaften mbH, Stuttgart
Benedikt Haibt, Geschäftsführung CBS Projekt Baienfurt GmbH, Bad Dürrheim
Richard Birnbaum, Baienfurt
Josef Wurm, Baienfurt

Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt den Auslobern einstimmig den mit dem ersten Preis ausgezeichneten Entwurf der weiteren Bearbeitung zugrunde zu legen. Dabei werden die Verfasser dieser Arbeit die in der schriftlichen Beurteilung kritischen Würdigungen, insbesondere die wirtschaftlichen Aspekte, in der weiteren Bearbeitung zu berücksichtigen haben. Dies sollte in enger Zusammenarbeit mit den Auslobern und der Gemeinde erfolgen.