Umgestaltung des Gebäudes Salzburger Vorstadt 15 , Braunau am Inn/ Österreich

Verfahrensart
EU-weiter, nicht offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren und anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen

Wettbewerbsaufgabe
Am Standort 5280 Braunau, Salzburger Vorstadt 15, soll auf dem gegenständlichen Grundstück einerseits das bestehende Gebäude („Bestandsgebäude“) umgestaltet und anderseits je nach Anforderung der künftigen Nutzung ein Zubau oder ein zusätzlicher Neubau errichtet werden.

Durch die äußerliche Umgestaltung des Bestandsgebäudes soll die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus beseitigt und dem gesetzlichen Auftrag aus dem Bundesgesetz über die Enteignung der Liegenschaft Salzburger Vorstadt Nr. 15, Braunau am Inn, BGBl. I Nr. 4/2017, entsprochen werden. Durch den Erwerb des Eigentums am Bestandsgebäude durch den Bund soll die Pflege, Förderung oder Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts oder eines bejahenden Gedenkens an den Nationalsozialismus unterbunden werden. Bereits durch die zukünftige äußere Gestaltung des Bestandsgebäudes soll diesem gesetzlichen Auftrag entsprochen werden. Dazu soll für das Gebäude neue Identität geschaffen werden.

Eine Rückführung bzw. Umgestaltung der äußeren Erscheinung auf eine historische Fassung in zwei getrennte giebelständige Gebäude ist vorstellbar.

Die Nutzung der zukünftig am Standort 5280 Braunau, Salzburger Vorstadt 15, etablierten Gebäude soll für unterschiedliche Zwecke möglich sein, es soll eine möglichst flexible Nutzung zulassen und sich neben den bauhistorischen Notwendigkeiten ebenso modern und innovativ darstellen.

Das Gebäude soll nach der Umgestaltung einer behördlich-administrativen Nutzung als Polizeiinspektion gemeinsam mit dem Bezirkspolizeikommando zur Verfügung stehen. Das Raum- und Funktionsprogramm umfasst eine Nutzfläche von rund 700 m².
In der Wettbewerbsphase sind Handlungsspielraum und möglicher Einfluss auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eines Bauvorhabens am größten. Viele der Entscheidungen, die im Rahmen des Wettbewerbs und in den ersten Phasen der Planung getroffen werden, legen diese Parameter für das spätere Gebäude fest. Es wird daher besonderen Wert darauf gelegt, dass dieser Gedanke bereits in der Wettbewerbsarbeit berücksichtigt wird.

Eine Zertifizierung nach klimaaktiv Silber oder Gold wird angestrebt, zumindest für die Bauteile die neu errichtet werden. Bei der Gebäudesanierung sollen die Kriterien nach dem Sanierungskatalog von klimaaktiv und den Überlegungen zum Bauen im historischen Bestand miteinander verbunden werden.

Hingewiesen wird auf die Bemühungen und Regelungen der Stadt Braunau am Inn auf dem Gebiet des Altstadtschutzes. Zu diesem Zweck wurde eine Altstadtsatzung im Wege des Bebauungsplans Nr. 24/1 alte Stadt verordnet. Die Satzung ist auf der Homepage der Stadt Braunau am Inn abrufbar und beschreibt Schutzziele und Maßnahmen wie z.B. zum Schutz der Dachlandschaft und der Fassaden im Planungsgebiet.

Fachpreisrichter
Architekt Mag.arch. Robert Wimmer, Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten (Vorsitzender)
Architekt Prof. DI Wolfgang Lorch, Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten
Architekt DI Alfred Berger, BIG Architektur Beirat
DI Bernd Wiltschek, BIG

Sachpreisrichter*in
Ing. Thomas Styrsky, BIG
Sektionschef Hermann Feiner, Bundesministerium für Inneres
Generalsekretärin Mag. Hannah Lessing, Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Stadträtin Lizeth Außerhuber-Camposeco, Stadtgemeinde Braunau

Ausstellung
Alle Wettbewerbsprojekte können von Dienstag den 02.06.2020 bis zum
Samstag 06.06.2020 zu folgenden Öffnungszeiten 13:30 -17:00 Uhr im
Bezirksmuseum Altstadt 10, 5280 Braunau am Inn besichtigt werden.