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Umgestaltung Am Plärrer , Nürnberg/ Deutschland

Architektur Wettbewerbs-Ergebnis

wa-ID
wa-2030136
Tag der Veröffentlichung
09.09.2020
Aktualisiert am
26.10.2020
Verfahrensart
Sonstiger Wettbewerb
Teilnehmer
Planungsteams aus den Bereichen Verkehrsplanung, Freiraumplanung und Stadtplanung
Beteiligung
4 Arbeiten
Auslober
Koordination
CIMA GmbH, Lübeck
Preisgerichtssitzung
09.09.2020

1. Preis – mit Erstellung des Rahmenplans beauftragt

realgrün Landschaftsarchitekten, München
brenner BERNARD ingenieure GmbH, Aalen

2. Preis

Artgineering, Brüssel
KOMOBILE Wien

3. Preis

Gehl, Kopenhagen
ARGUS Stadt- und Verkehrsplanung, Hamburg

3. Preis

Arup Deutschland GmbH, Berlin
Verfahrensart
Zweiphasige Mehrfachbeauftragung

Verfahrensaufgabe
Die Stadt Nürnberg beabsichtigt, den „Plärrer“ im Rahmen der Sanierungsarbeiten im Bereich der U-Bahn neu zu ordnen und zu gestalten.

Der Plärrer ist nach dem Hauptbahnhof die wichtigste und am stärksten frequentierte Haltestelle des ÖPNV. Es finden über 950 Fahrten pro Tag an der Oberfläche statt. Täglich bewegen sich alleine 85.000 Menschen als Ein-, Aus oder Umsteiger im Bereich Bus, Straßenbahn und U-Bahn. Dazu kommen noch zahlreiche Nutzer des Platzes als Fußgänger oder Radfahrer. Durch die prominente Lage, angrenzend an die Altstadt und mit Sichtbeziehung zur Stadtmauer, kommt der Gestaltung dieses Bereichs eine besondere Bedeutung zu. Im Zuge der notwendigen Baumaßnahmen ergibt sich die große Chance, den Bereich des Plärrers neu zu gestalten und die städtebauliche und freiraumplanerische Qualität deutlich zu verbessern.

Übergeordnetes Ziel einer gesamtheitlichen Planung muss die „Rückgewinnung“ des Plärrers als öffentlicher Raum, als zentraler und attraktiver Stadtraum an der Schnittstelle zwischen Altstadt und dem umgebenden Stadtgefüge sein. Besonderes Augenmerk ist auf die Anbindung an den Stadtteil Gostenhof und zur Fürther Straße als Tor zur Weststadt zu legen. Die Verknüpfung mit Gostenhof ist auch Bestandteil der von der Stadt Nürnberg beauftragten Konzeptstudie „Grüner Weg zum Faberwald“. Die hier betrachtete Freiraumverbindung hat ihren Auftakt am Plärrer bzw. Spittlertorturm und setzt sich von dort über die Gostenhofer Hauptstraße fort.

Angestrebt wird eine Gestaltung, die unter Berücksichtigung aller funktionalen Anforderungen einen Ort des öffentlichen Lebens schafft und Möglichkeiten der Begegnung bietet. Teil der Planung ist eine Neuordnung der städtebaulichen und verkehrlichen Situation durch Umverteilung der Straßenverkehrsfläche und Neutrassierung der Straßenbahn- und Busführung mit Ausbildung einer Umsteigehaltestelle zwischen Straßenbahn, Bus und U-Bahn. Baulich ergänzt wird dies durch ein Kunden-Center der VAG mit Cafe/Kiosk und Toiletten, die im öffentlichen Raum dringend benötigt werden. In der öffentlichen Diskussion stand vor einer Zeit auch ein „Trinkerraum“, um der am Plärrer ansässigen Szene einen würdigen Aufenthaltsort zu geben und das subjektive Sicherheitsgefühl zu verbessern. Eine geschickte Freiraumplanung soll dem Ort (Plärrer) Aufenthaltsqualität geben. Dabei spielen insbesondere der Erhalt des ca. 40 Jahre alten Baumbestands, neue Baumpflanzungen und die Schaffung von Grünflächen eine wichtige Rolle. Durch die Schaffung von urbanem Grün kann die derzeit hohe thermische Belastung des stark versiegelten Plärrers vermindert werden. So soll ein Bereich entstehen, der sowohl der Abwicklung des ÖPNV dient als auch angenehme Umsteige- und Wartepausen ermöglicht. Zudem soll das Wohnumfeld der dicht bebauten Wohnquartiere Gostenhof, Rosenau und Altstadt verbessert werden, und ebenso die quartiersverbindende Funktion.

Konkret bedeutet dies:
- Barrierefreie und vor der Witterung geschützte Nutzung des ÖPNV
- Verbesserte, barrierefreie Querungsmöglichkeiten für den Fuß- und Radverkehr auf dem gesamten Platz unter Berücksichtigung der Verknüpfungsfunktion zwischen Südstadt, Weststadt und Altstadt
- Höhere Aufenthaltsqualität durch Verminderung von Lärm und Abgasen
- Berücksichtigung bzw. architektonisch ansprechende Integration von technischen Einrichtungen (oberirdisch und unterirdisch) und baulicher Erfordernisse der VAG (Kunden-Center, Gastro/Kiosk, öffentliche Toiletten, Bürofläche)
- Verbesserung des Mikroklimas durch Erhalt des vorhandenen Baumbestands, Pflanzung zusätzlicher Bäume, deutlich vergrößerte entsiegelte Grünflächen sowie Einsatz von Wasser
- Reduktion der Flächen für den Kraftfahrzeugverkehr zu Gunsten des Fuß- und Radverkehrs und von Grünflächen nach dem Vorbild des Amtsentwurfs
- Identitätsstiftende Gestaltung/Adressbildung am Bindeglied zwischen Gostenhof, Rosenau und Altstadt
- Integration von Kunst in den Öffentlichen Raum, ggf. des vorhandenen Zwangsarbeitermahnmals
- Beschattung und Begrünung von Aufenthalts- und Wartebereichen
- Verbesserte Wegeverbindung zwischen Gostenhof und Altstadt
- Anbindung von Volksbad und Planetarium
- Vermeidung von Angsträumen und Räumen, die Delikten Vorschub leisten können

Beurteilungsgremium
Prof. Christa Reicher (Vorsitzende)
Prof. Ulrike Böhm
Prof. Dr. Wolfgang Haller
Daniel Ulrich
Annette Willmann-Hohmann

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