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  • Neubau SWR Studio | © Roland Halbe, Stuttgart
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  • Neubau SWR Studio | © Roland Halbe, Stuttgart

Neubau SWR Studio , Tübingen/ Deutschland

Architektur Wettbewerbs-Ergebnis

wa-ID
wa-2039915
Aktualisiert am
17.06.2024
Auslober
Fertigstellung/Inbetreibnahme
12/2024

Wie lautet der letzte Buchstabe von "aktuell"?


Fotos: Roland Halbe, Stuttgart

 

Architektur
LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
Marc Oei, Katja Pütter, Klaus Hildenbrand, Heiko Müller

Bauherrschaft
Südwestrundfunk (SWR)
Anstalt des öffentlichen Rechts, Stuttgart

Projektdaten
Planungsbeginn: 12/2021
Baubeginn: 08/2022
Inbetriebnahme: 12/2024

BGF: 3.010 qm
BRI: 12.422 cbm
Freiflächen: 1.920 qm
Grundstücksgröße: 2.531 qm

Standort
Matthias-Koch-Weg 1, 72074 Tübingen

Projektbeteiligte
Projekt- und Bauleitung: Michael Maier
Generalübernehmer: Georg Reisch GmbH & Co. KG, Bad Saulgau
Tragwerksplanung: Hangleiter Baustatik, Bad Saulgau
Haustechnik: Holger Greiner Ingenieurbüro GmbH, Immenstadt am Bodensee
Elektroplanung: IB Sulzer, Vogt
Bauphysik: Wolfgang Sorge Ingenieurbüro für Bauphysik GmbH & Co. KG, Nürnberg
Freianlagenplanung: Kovacic Ingenieure GmbH, Sigmaringen & LRO GmbH & Co KG, Stuttgart
Brandschutzgutachter: M. Oelmaier Ingenieurbüro für Brandschutz, Sigmaringen
Vermessungstechnik: Hils Ingenieure GmbH, Stuttgart
SiGeKo: Hess-Sachverständige, Kirchheim-Teck

 

 

Ein zeitgemäßes Medienhaus als Identifikationspunkt im Quartier

Das bisherige Studiogebäude des Südwestrundfunks (SWR) in Tübingen aus dem Jahr 1954 kann den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Auf einem Nachbargrundstück entstand deshalb ein Neubau, den die Mitarbeiter im Frühjahr 2025 beziehen konnten. Auf der städtebaulichen Ebene fungiert dieser als Auftakt zu einem Wohnquartier, das in den nächsten Jahren an der Stelle der SWR-Bestandsbauten entstehen soll.

Von zentraler Bedeutung beim Entwurf war „das Schaffen eines Orts“ an einer bedeutsamen Stelle des Quartiers Österberg. Der gleichermaßen kompakte wie schlanke Baukörper überzeugt durch seine zurückhaltende Ausgestaltung, die freundliche Atmosphäre und die möglichen Einblicke in das Studio-Geschehen.

Hell und leicht präsentiert sich das neue SWR-Gebäude als Solitär und als Identifikationspunkt am zukünftigen Quartiersplatz. Es hat keine Rückseite, nur Vorderseiten, die den weiten Schwung von Straße und neuer Quartierszufahrt begleiten. Talwärts führt ein öffentlicher Weg an einer zum Wald hin orientierten Terrasse vorbei in Richtung Universität; darüber bietet eine Loggia im 2. OG weit schweifenden Ausblick über die Baumkronen.

Der Sockel aus wiederverwendeten Ziegeln erdet das Gebäude und macht die Neigung des Geländes auch optisch spürbar. Seine starke haptische Materialwirkung bildet einen kraftvollen Kontrast zu den hellen Fassaden der aufgehenden Geschosse. Deren Wechsel von grobem Putz und zueinander schräg gestellten Verglasungen sorgt für eine verständliche horizontale Gliederung und schafft eine freundlich-lebendige Anmutung.

Die Eingangsfront liegt gegenüber der Straße zurückversetzt und profitiert somit von der Weite eines angenehm proportionierten Vorplatzes. Bereits von hier aus lassen sich Einblicke in den links vom Eingang gelegenen „Live-Point“ nehmen, der wechselnden Sendeformaten Raum bietet.
An das Foyer mit Sitzmöglichkeiten in einer Rotunde schließt ein öffentlicher Bereich an, der sich vielfältig nutzen lässt: etwa für Feste und Empfänge, indem man Foyer, Veranstaltungsbereich und Terrasse zusammenschaltet. Über eine Trennwand ist aber auch die kleinteilige Unterteilung in einzelne Räume für kleinere Gruppen möglich. Zur Bewirtung steht eine Teeküche bereit.
In den beiden Obergeschossen liegen jeweils auf der Westseite Großraumbüros, die auf kurzem Wege über eine offene, skulptural gestaltete Wendeltreppe miteinander verbunden sind. Um Störungen des Newsdesk-Betriebs zu vermeiden sind die kleineren Büroeinheiten, Studios, Meeting Point und Aufenthaltsraum davon abgerückt.
Durch den weitgehenden Verzicht auf massive und tragende Wände im Innern lassen sich
die Flächen über den Hohlraumböden leicht anpassen, sobald sich die Arbeitsbedingungen verändern; die kleineren Büroeinheiten können zusammengeschaltet und die Großraumbüros unterteilt werden.
Dienende Funktionen sind im asymmetrisch, dennoch zentral platzierten Kern untergebracht. Die umlaufenden Erschließungsflächen sind minimiert und Teil des Konzepts effizienter und wirtschaftlich nutzbarer, frei bespielbarer und leicht zu verstehender Grundrisse.

Mit seinen brettgeschalten Sichtbetonoberflächen und Holztüren steht der massive, die Sinne ansprechende Kern im Kontrast zu den teilverglasten Flurwänden, hellen Decken und Wandflächen. Deren zurückhaltende Farbigkeit bildet den neutralen und ruhigen Hintergrund für die Arbeit, akzentuiert durch die sonnigen Gelbtöne der Vorhänge und Treppenwangen. Die „Zick-Zack-Fensterelemente“ der Bandfassaden machen die angenehm offen und licht erscheinenden Räume optisch nochmals größer und führen den Blick aus dem Raum hinaus talwärts.
Der Bereich um die Wendeltreppe herum fördert den informellen Austausch und führt im obersten Geschoss direkt zum Aufenthaltsbereich bzw. zur Dachterrasse, von wo sich ein herrlicher Ausblick auf die Stadt genießen lässt. Ein in Brüstungshöhe verglastes Oberlicht im 1. OG eröffnet den Blick hinab ins Foyer.

Im Detail:
Die Außenhaut des geschosshohen Sockels mit seiner bogenförmigen Öffnung für die Garageneinfahrt besteht aus hinterlüfteten Ziegeln. Die das SWR-Areal umschließende Ziegelmauer ergibt sich organisch als Fortführung dieses Hanggeschosses und mündet schließlich in ein signalhaftes, übermannshohes Lüftungsbauwerk an der Hofzufahrt, auf dem der Sender sein Logo zeigt.
Die geschlossenen Bereiche (Brüstungen) der hellen Fassaden des Stahlbetonmassivbaus bestehen aus Dämmziegeln, die außenseitig grobkörnig verputzt sind. Die obere Abdeckung der in Zackenform ausgestellten Fensterelemente nimmt den Sonnenschutz (schienengeführte Raffstore) auf, der in der Ebene der Zackenspitze geführt ist. Vordächer, wie z.B. das Eingangsdach, sind in Sichtbeton ausgeführt.
Als Materialien fanden dauerhafte und reparaturfähige Baustoffe Verwendung, die v.a. im Innern natürlich und angenehm anzufassen sind.
Durch die Kompaktheit des Neubaus gestalten sich Bau und Betrieb sehr ökonomisch.
Die Heiz-/Kühldecken sind akustisch wirksam. Wärme wird über Erdsonden gewonnen;
im Sommer kann das Gebäude durch die freie Kühlung des Erdsondenfelds größtenteils temperiert werden.
Die Dachfläche ist extensiv begrünt und großflächig mit PV belegt. Die Wärmepumpen lassen sich dadurch CO2-neutral betreiben. Das Gebäude erfüllt die Bedingungen eines Effizienzhauses nach dem Standard KfW 55.
Der Neubau ist im Wesentlichen gemäß DIN 18040 (Norm Barrierefreies Bauen) geplant. Alle Ebenen sind per Aufzug erreichbar.

 

 

  • Neubau SWR Studio | © Roland Halbe, Stuttgart
  • Neubau SWR Studio | © Roland Halbe, Stuttgart
  • Neubau SWR Studio | © Roland Halbe, Stuttgart
  • Untergeschoss | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Erdgeschoss | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • 1. Obergeschoss | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • 2. Obergeschoss | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Ansicht Nord | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Ansicht Süd | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Ansicht West | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Ansicht Ost | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Schnitt Nord-Süd | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Schnitt West-Ost | © LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Neubau SWR Studio
    Copyright: Roland Halbe, Stuttgart
  • Neubau SWR Studio
    Copyright: Roland Halbe, Stuttgart
  • Neubau SWR Studio
    Copyright: Roland Halbe, Stuttgart
  • Untergeschoss
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Erdgeschoss
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • 1. Obergeschoss
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • 2. Obergeschoss
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Ansicht Nord
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Ansicht Süd
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Ansicht West
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Ansicht Ost
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Schnitt Nord-Süd
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart
  • Schnitt West-Ost
    Copyright: LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart

1. Preis

LRO GmbH & Co. KG, Stuttgart

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