Struktur- und Rahmenplanung für die Technische Universität Nürnberg (UTN) , Nürnberg/ Deutschland

Verfahrensart
Strukturplanung und Rahmenplanung

Teilnehmer*innen
Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH mit TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Frankfurt am Main
ARGE ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH / LAND Germany GmbH, Köln
ADEPT ApS, Kopenhagen N, Dänemark
KCAP Architects&Planners, Zürich, Schweiz

Verfahrensaufgabe
Der Freistaat Bayern beschloss im Mai 2017 die Gründung einer neuen Universität in Nürnberg, die mit späterer Billigung des Konzepts der wissenschaftlichen Strukturkommission als Technische Universität Nürnberg bezeichnet wurde. Im Oktober 2018 erwarb der Freistaat dafür ein Areal von ca. 37,45 ha im Süden der Stadt Nürnberg. Das Gelände befindet sich zwischen der Brunecker Straße und der Münchener Straße, in Nachbarschaft zum Naherholungsgebiet Dutzendteich im Osten und Bahnflächen im Süden sowie in räumlicher Nähe zur Nürnberg Messe.

Die TU Nürnberg soll eine Universität mit Modellcharakter werden – konsequent interdisziplinär, mit einem innovativen Fächerspektrum, neuen Lehrmethoden und einer Departmentstruktur. Mit dem Konzept zur Gründung wurden auch grundsätzliche Anforderungen an einen guten Standort für die TU Nürnberg formuliert. Leitbild ist dabei insbesondere ein urbaner und lebendiger Campus, der sich funktional mit der Umgebung vernetzt.

Für Nürnberg bietet sich die große Chance, mit der neuen Technischen Universität einen wichtigen Impulsgeber für die zukünftige Entwicklung der Stadt zu gewinnen.

Außerdem ist die Ansiedlung der TU Nürnberg am ehemaligen Südbahnhof ein wichtiger Beitrag für die erfolgreiche Konversion der ca. 90 ha großen Brachfläche und die Integration in die umliegenden Stadtquartiere. Zukünftig werden auf den bereits in der Entwicklung befindlichen Flächen ca. 6.500 Menschen leben. Durch den Bau der Universität kommen etwa 5.000 bis 6.000 Studierende und mindestens 2.000 Beschäftigte allein der Universität hinzu, wovon ein Teil auch auf dem Campus wohnen und leben soll. Weitere Forschungseinrichtungen und ergänzende Nutzungen für einen lebendigen und urbanen Campus sind angedacht. Für die aktuell noch unzugängliche Fläche des Südbahnhofs sind damit die besten Voraussetzungen geschaffen, um sich zu einem neuen lebenswerten und gut vernetzten Stadtquartier in Nürnberg zu entwickeln.

Als Grundlage für die städtebauliche sowie freiraumplanerische Neuordnung der Brachfläche für die TU Nürnberg sowie weiterer, universitätsnaher Nutzungen soll eine Strukturplanung sowie darauf aufbauend eine Rahmenplanung erstellt werden.

Die Rahmenplanung soll den städtebaulich-freiraumplanerischen Rahmen für eine geordnete, stufenweise Entwicklung der TU Nürnberg in den kommenden Jahren vorgeben und darüber hinaus die Perspektive für eine langfristige Entwicklung aufzeigen. Dies unter Vorgabe, eine größtmögliche Flexibilität und notwendige Entwicklungsfreiheit für die TU Nürnberg möglich zu machen.

So sollen im Rahmen der Strukturplanung und Rahmenplanung insbesondere folgende Themen und Fragestellungen bearbeitet werden:
- Architektonische Identität
- städtebauliche Integration in die übergeordnete Stadt
- übergeordnete Funktionsverteilungen und -zusammenhänge (zentrale Einrichtungen, Departments, universitätsnahe Forschung etc.)
- Entwicklungsfelder und -gliederung
- Baustruktur (grundsätzliche Aussagen zur verträglichen Volumetrie etc.)
- Freiraumstruktur (Grünbezüge, Freiräume etc.)
- Erschließungsstruktur (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV, MIV, Medien etc.)
- Erweiterungsoptionen und Zukunftsfähigkeit

Dazu sind die vielfältigen Rahmenbedinungen am Standort, der Umgebung und der Stadt zu berücksichtigen.

Auf Grundlage der Rahmenplanung sollen zukünftig die baurechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung der Gebäude auf dem Campus geschaffen werden.

Entscheidungskommission
Prof. Uli Seher, Paris
Prof. Henrike Specht, Frankfurt a.M.
Prof. Cornelia Müller, Berlin
Prof. Manfred Ortner, Berlin
Stv.: Christoph Elsässer, Rotterdam
Stv.: Dr. Verena Brehm
LBD Dieter Maußner, Leiter des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg
Stv.: BD Michael Lueb, Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg
Stv.: BOR Leif-Peter Krause, Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg
MDin Brigitta Brunner, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Stv.: MRin Regina Gerken, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
MD Dr. Alexander Voitl, Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat
Stv.: MR Dr. Yannick Schönwälder, Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat
Mdgt. Dr. Michael Mihatsch, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
MRin Isabelle Luber, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Stv.: BD Dr. Michael Keltsch, Bayer. Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident TUN
Dr. Markus Zanner, Kanzler TUN
Stv.: Bernhard Kressirer, TUN, Immobilien- und Gebäudemanagement
Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
Stv. Michael Ruf, Bürgermeisteramt, Stab Stadtentwicklung, Stadt Nürnberg
Daniel Ulrich, Planungs- und Baureferent der Stadt Nürnberg
Stv.: Siegfried Dengler, Leiter Stadtplanungsamt Nürnberg
Dr. Michael Fraas, Wirtschafts- und Hochschulreferent der Stadt Nürnberg
Stv.: Dr. Silvia Kuttruff, Leiterin Wirtschaftsförderung der Stadt Nürnberg
Dr. Klaus Köppel, Umweltamt Stadt Nürnberg

Empfehlung der Entscheidungskommission
Die Entscheidungskommission beschließt einstimmig, das Konzept des Planungsteams Ferdinand Heide Architekt, Frankfurt a.M. mit TOPOS, Berlin als Grundlage für die weitere Bearbeitung der Rahmenplanung für die TUN.

Weitere Informationen zu dem Ergebnis und der Fortführung bzw. Weiterentwicklung der Rahmenplanung mit aktuellem Stand unter:
www.utn.de/2021/05/03/siegerentwurf-fuer-struktur-und-rahmenplanung-der-tu-nuernberg-steht-fest/
www.stbaer.bayern.de/