Sanierung und Erweiterung der Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Salzburg , Salzburg/ Österreich

Verfahrensart
EU-weiter, offener, einstufiger Wettbewerb im Oberschwellenbereich mit anschließendem Verhandlungsverfahren

Wettbwerbsaufgabe
Die bestehende Praxis-Mittelschule der Pädagogischen Hochschule Stefan Zweig in der Erentrudisstraße 4 in Salzburg wird generalsaniert. Der Bestand ist in die Jahre gekommen und sowohl technisch, als auch baulich nicht zukunftsfähig. Die Struktur des Hauses und seine Konstruktion ist dagegen in gutem Zustand, so dass auch aus ökologischen Gründen (Thema graue Energie) die Entscheidung getroffen wurde den Bestand grundlegend zu sanieren und im geringeren Ausmaß zu erweitern.

Für den Neubau wurde ein Baufeld definiert, das den nordseitigen Bereich 7/27 der Turnhalle, sowie den eingeschossigen nordseitigen Zwischentrakt umfasst. In diesem Bereich sieht die Ausloberin das größte Potenzial für die Aufwertung des Gesamtkomplexes, weil einerseits die bestehenden Hausmeisterwohnungen im Norden der Turnhalle nicht barrierefrei mit dem Schulbereich verbunden sind und andererseits die Eingeschoßigkeit des nördlichen Zwischentrakts im Gebäudekontext nicht optimal ist. Im Neubaubereich soll die neue Schulküche mit dem Speisebereich und Ganztagesbereich untergebracht werden, so dass eine optimale Erreichbarkeit des Speisebereichs auch für die benachbarte Volksschule, die diese Einrichtung ebenfalls benutzen werden, gegeben ist.

Ergänzend zur gegenständlichen Erweiterung und Sanierung, sollen als getrenntes Projekt die Freianlagen innerhalb des Wettbewerbsgebiets neu bearbeitet werden. Zwischen Mittel- und Volksschule soll sohin in Zukunft ein attraktiver Außenraum entstehen und als gemeinsamer Freiraum für beide Schulen eine hohe Aufenthaltsqualität für Schülerinnen, Lehrende und Eltern bietet. Funktional sollen die jetzt im Süden der Mittelschule gelegenen, dislozierten Fahrradabstellmöglichkeiten auch auf dem Vorplatz zwischen beiden Schulen angesiedelt werden. Der bestehende Baumbestand soll in die Planung integriert werden - neue beschattete, mit Bäumen bestandene Aufenthaltsbereiche sind gewünscht. Themen wie die freie Nutzung durch beide Schülergruppen, Abgrenzungen, Zufahrten, Durchwegungen, Anlieferungen und pädagogische Anforderungen sollen in die Freiraumgestaltung einfliessen. Primär geht es um das Heben vorhandener räumlicher Potentiale, die - geschickt gesetzt und in Beziehung gebracht - keinen großen baulichen Aufwand bedeuten sollten. Die Kooperation im Wettbewerb mit einer Landschaftsplanerin / einem Landschaftsplaner wird vorausgesetzt und ist im Verfasserbrief namhaft zu machen.

Die Gesamtaufgabe umfasst ca. 3.200 m2 Nutzfläche, wobei 230 m2 Neubaufläche einzuplanen sind. Eine Aufstockung des dreigeschossigen Haupttrakts wurde statisch untersucht und ist seitens der Ausloberin aus Kostengründen nicht gewünscht. Eine Aufstockung des zweigeschossigen Trakts (ausschl. Turnhalle) ist dann vorstellbar, wenn überzeugende städtebauliche, architektonische und funktionale Gründe nachvollziehbar vorliegen. Eine Aufstockung der Turnhalle ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht gewünscht. Die Verwendung von Holz als konstruktivem Baumaterial - z.B. im Neubaubereich, sowie als Oberfläche im pädagogischen Umfeld - wird seitens der Nutzer und der Ausloberin gewünscht. Derzeit sind 45 Lehrerinnen, dazu teilweise bis zu 50 Studierende (Praxis-Unterricht im Rahmen des Studiums an der PH) und 300 Schülerinnen an der Schule tätig.

Ein hochwertiger Wärmeschutz im Winter und ein effizienter baulicher Schutz vor sommerlicher Überwärmung werden erwartet. Die Ausloberin strebt zumindest den klima:aktiv Standard silber an.
Eine witterungsgeschützte Verbindung zwischen Volksschule und Mittelschule ist - wenn entwurflich überzeugend - denkbar. Eine Verbindung durch ein geschlossenes, konditioniertes Gebäudeteil ist nicht gewünscht.

Ein Mobilitätskonzept wird derzeit durch einen Fachplaner erarbeitet. Grundzüge dieses Konzepts werden voraussichtlich Anfang Oktober an alle Teilnehmerinnen ausgesendet.

Fachpreisrichter*innen
Arch. DI Thomas Zinterl, Vorsitzender
Arch.in Prof. DIin Hemma Fasch, stellvertretende Vorsitzende
Arch. DI Ernst Beneder
Arch. DI Dominik Bueckers
DI Bernd Wiltschek, Schriftführer
DI Guido Mitteregger

Sachpreisrichter*innen
MinRin Mag.a Martina Oberhauser
Arch. DI Christoph Wenter, (ab 13:05 Uhr)
DI Alexander Schrank
DIin Veronika Hirner

Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt das Projekt 1001 (1. Rang / 1. Preis) zur Überarbeitung und Vertiefung.