Penninger Bayern Destille – Neubau der Produktion mit Schaubrennerei und Besucherzentrum , Waldkirchen-Sassbach/ Deutschland

Fotos: © Marcel Peda, pedagrafie GmbH, Wiener Str. 37, Passau

Bauherr: Alte Hausbrennerei Penninger GmbH, 94065 Waldkirchen

Architekt: Reiter-Hahne Architekten + Ingenieure, Passau
Innenarchitekt: Raumbau Architekten, Salzburg
TGA-Planung: Nigl + Mader GmbH, Röhrnbach

Hauptnutzfläche: 4.043 m²
Umbauter Raum: 29.638 m³
Bauzeit: 11/18 bis 03/20
Standort: Sassbach 2, 94065 Waldkirchen

Die Alte Hausbrennerei Penninger entwickelt sich räumlich und erweitert seit Bestehen das Produktsortiment.
Neben der Produktionsanlage mit Whisky- Brennerei, der Mischerei, der Abfüllung und dem Lager sollten Interessierte im Besucherzentrum mehr von der Erfolgsgeschichte aber auch der Produktion selbst erfahren.
Die gesamte neue Anlage ist öffentlich zugänglich und bildet mit dem Café, dem Museum und Shop einen neuen Touristenmagnet in Waldkirchen.
Der Vorschlag der Architekten sah ein Areal vor, das sich intensiv mit der Landschaft auseinandersetzt und verbindet. Drei Markante Elemente schienen unabkömmlich:
GRANIT, der den Bauplatz und die Region prägt, HOLZ, das zu Fässern verarbeitet für die Lagerung der Whiskys gebraucht wird und natürlich im Bayrischen Wald reichlich vorhanden ist. WASSER, das für die Produktion nicht fehlen darf und dadurch auch in der Umgebungsgestaltung eine große Rolle spielt.

Die räumliche Entwicklung von Jahrdorf nach Waldkirchen wird als Raumachse in der Schauproduktion aufgenommen. Durch die Abfolge der Produktionshallen an der Zeitachse erlebt der Besucher die Entwicklung des Produktsortiments in chronologischer Reihenfolge, von den Anfängen der Essigherstellung 1905, zur Moderne, wie dem prämierten Granit Bavarian Gin, bis zur nahen Zukunft mit goldenem Whisky. Für das zukünftige Wachstum kann die Zeit-Achse mit Erweiterungsbauten fortgeführt werden.

Inspiriert durch die Form von rohem, kantigem Fels bilden die Gebäudeformen die Nähe zum natürlichen Umfeld der Granitlandschaft ab. Gerade deshalb präsentieren sich die Gebäude in der Formensprache als architektonische Einheit, die deutlich sichtbar aus der Umgebung heraussticht und das Beste aus regionaler Verwurzelung und aufkeimender Moderne optisch vereint.

Die Produktionsgebäude gleichen einer gewachsenen dörflichen Struktur und gliedern sich harmonisch in den städtebaulichen Kontext der Umgebung ein. Hofseitig sowie von der Stadt Waldkirchen aus ist die traditionelle Satteldachlandschaft ersichtlich.
Die grüne Landschaft fließt über das unterirdische Fasslager bis zwischen die Produktionshallen. Das Ensemble vermittelt somit nicht den Charakter eines Industriegebäudes, sondern fügt sich sensibel in das Hanggrundstück und als architektonisches Highlight in die Umgebung ein.

Die Schauproduktion und das Bürogebäude mit Café, Laden und Ausstellung entstehen als moderne Interpretation niederbayerischer Baukultur mit Holz und Glas als wesentlichen Baumaterialien für Innen und Außen.

Der Besucher beginnt seinen barrierefreien Rundgang beim Empfang im Bürogebäude, informiert sich anschließend auf einem gläsernen Steg durch die Produktionshallen und erfährt in der Schauproduktion mit allen Sinnen den Prozess von der Blüte bis zum fertigen Penninger-Produkt.
Zum Finale gibt#39s bei sentimentalem Blick in die Vergangenheit und herrlichstem Ausblick Richtung Zukunft im Rahmen einer Verkostung.
Über den Innenhof, der zum Verweilen und Spielen einlädt und über die Kräuterfelder und Wasserbecken in die grüne Landschaft fließt, geht der Weg zurück zum Laden und Café.