- wa-ID
- wa-2032177
- Tag der Veröffentlichung
- 13.07.2021
- Aktualisiert am
- 22.03.2022
- Verfahrensart
- Nicht offener Wettbewerb
- Zulassungsbereich
-
EU /EWR
- Teilnehmer
- Landschaftsarchitekt*innen. Architekt*innen, Künstler*innen und Gestalter*innen in Arbeitsgemeinschaft mit Landschaftsarchitekt*innen
- Auslober
- Stadt Frankfurt am Main
- Koordination
- a:dk, Mainz
- Bewerbungsschluss
- 06.08.2021
- Abgabetermin
- 20.10.2021
- Preisgerichtssitzung
- 18.11.2021
- 2. Preisgerichtssitzung (nach Überarbeitungsphase)
- 15.03.2022
- Ausstellung
- bis 25.04.2022
Verfahrensart
Nicht offener interdisziplinärer Realisierungswettbewerb gemäß RPW 2013
Wettbewerbsaufgabe
Der Ettinghausenplatz befindet sich in zentraler Lage in der historischen Altstadt des Frankfurter Stadtteils Höchst.
Der Bereich des seit 2008 nach der jüdischen Familie Ettinghausen benannten Stadtplatzes gehört zu den ältesten historisch und archäologisch relevanten Flächen der Höchster Altstadt. Am südlichen Rand des Platzes verlief seit dem Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert die Stadtmauer mit dem sogenannten Hinterturm und davorliegendem Stadtgraben. Nach Umbau- und Umnutzung des Hinterturms als »Judenschule« zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand 1816 an Stelle des Hinterturms zunächst eine kleinere Synagoge. 1905 errichtete die inzwischen deutlich gewachsene jüdische Gemeinde an gleicher Stelle ein neues, größeres Gotteshaus als repräsentativen Klinkerbau. Während der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge zunächst in Brand gesetzt und wenig später bis auf die Grundmauern abgetragen. Ab 1940 wurde unmittelbar östlich des Synagogen-Standortes ein Luftschutzbunker errichtet. Anstelle der Synagoge verblieb der Platz als ca. 400 qm großer, unbebauter Freiraum.
Die Spuren dieser wechselhaften Geschichte wurden im Jahr 2020 im Rahmen von archäologischen Grabungen untersucht. Dabei wurden die verbliebenen Fundamente der Synagoge und des Hinterturms freigelegt und dokumentiert. Nach Abschluss der Grabungen wurde die Platzfläche mit einer einfachen Asphaltdecke vorläufig wiederhergestellt.
Für die dauerhafte Gestaltung des Ettinghausenplatzes soll im geplanten Wettbewerb ein Konzept gefunden werden, das mit einer besonderen und hochwertigen Gestaltung die Geschichte des Ortes in angemessener Weise erlebbar macht. Der Wettbewerb richtet sich an Landschaftsarchitekt:innen. Architekt:innen, Künstler:innen und Gestalter:innen können in Arbeitsgemeinschaft mit Landschaftsarchitekt:innen teilnehmen. Gesucht sind Entwurfsansätze, welche die komplexen Themen, Zusammenhänge, Spuren und Ereignisse in ein integrales Gestaltungskonzept überführen.
Fachpreisrichter*innen
Dr.-Ing. Rena Wandel-Hoefer, freie Architektin, Saarbrücken (Vorsitz)
Martin Hunscher, Leiter Stadtplanungsamt, Stadt Frankfurt am Main
Marianne Mommsen, freie Landschaftsarchitektin, Berlin (nur 18.11.2021)
Michael Triebswetter, freier Landschaftsarchitekt, Kassel
Sachpreisrichter*innen
Marc Grünbaum, Vorstandsmitglied, Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main
Beate Huf, Dezernat für Planen und Wohnen, Stadt Frankfurt am Main
Susanne Serke, Ortsvorsteherin im Ortsbeirat 6, Stadt Frankfurt am Main
Überarbeitungsphase
Die Jury stellt fest, dass die Arbeiten 1144 und 1147 in vielen Punkten konträre Qualitäten aufweisen. Die Gemeinsamkeit der Arbeiten besteht in dem Ansatz, einen dreidimensional ablesbaren Ort der Erinnerung an die Synagoge zu schaffen. Zugleich lassen beide Arbeiten aus Sicht der Jury noch zu viele Fragen bezüglich einzelner Entwurfsaspekte offen, um eine finale Entscheidung treffen zu können.
Vor diesem Hintergrund wird entschieden, dass beide Entwürfe gemäß §6 (3) RPW 2013 unter Wahrung der Anonymität überarbeitet werden sollen. Nach einer angemessenen Überarbeitungszeit und anschließender Vorprüfung sollen an einem weiteren Sitzungstag die abschließenden Entscheidungen der Jury getroffen werden.
Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt, den 1. Preisträger unter Berücksichtigung der Hinweise und Empfehlungen aus dem Beurteilungstext mit den weiteren Planungen zu beauftragen. Das Preisgericht betont dabei ausdrücklich die herausragende Qualität des Entwurfs 1144, dem es auf beeindruckende Weise gelungen ist, die Schwierigkeiten und die Komplexität der Wettbewerbsaufgabe in eine außergewöhnliche und vielschichtige Lösung zu überführen. Die Stärke des Konzepts und seine stringente Überarbeitung lassen erwarten, dass verbleibende Fragen in weiteren Planungsschritten ebenso überzeugend gelöst werden können.
So besteht die Chance, am Ettinghausenplatz einen öffentlichen Raum mit Signalwirkung zu schaffen, der einen interessanten und neuartigen Umgang mit Erinnerungskultur aufzeigt, einen Beitrag zu aktuellen Fragestellungen von Klimaschutz und Klimaanpassung leistet und nicht zuletzt einen attraktiven Ort mit hoher Aufenthaltsqualität formuliert.
Ausstellung
Die Arbeiten werden an zwei Orten ausgestellt. Ab Montag, den 21.03. ab 12 Uhr, bis zum 25.03.2022 um 12 Uhr sind die Beiträge im Atrium des Planungsdezernates, Kurt-Schumacher-Str. 10, 60311 Frankfurt am Main zu sehen. Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr. In Höchst werden die Arbeiten außerdem vom 23.03. bis zum 25.04.2022 in der Stadtbücherei Bibliothekszentrum Höchst in der Michael-Stumpf-Straße 2 zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu präsentiert.
Nicht offener interdisziplinärer Realisierungswettbewerb gemäß RPW 2013
Wettbewerbsaufgabe
Der Ettinghausenplatz befindet sich in zentraler Lage in der historischen Altstadt des Frankfurter Stadtteils Höchst.
Der Bereich des seit 2008 nach der jüdischen Familie Ettinghausen benannten Stadtplatzes gehört zu den ältesten historisch und archäologisch relevanten Flächen der Höchster Altstadt. Am südlichen Rand des Platzes verlief seit dem Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert die Stadtmauer mit dem sogenannten Hinterturm und davorliegendem Stadtgraben. Nach Umbau- und Umnutzung des Hinterturms als »Judenschule« zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand 1816 an Stelle des Hinterturms zunächst eine kleinere Synagoge. 1905 errichtete die inzwischen deutlich gewachsene jüdische Gemeinde an gleicher Stelle ein neues, größeres Gotteshaus als repräsentativen Klinkerbau. Während der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge zunächst in Brand gesetzt und wenig später bis auf die Grundmauern abgetragen. Ab 1940 wurde unmittelbar östlich des Synagogen-Standortes ein Luftschutzbunker errichtet. Anstelle der Synagoge verblieb der Platz als ca. 400 qm großer, unbebauter Freiraum.
Die Spuren dieser wechselhaften Geschichte wurden im Jahr 2020 im Rahmen von archäologischen Grabungen untersucht. Dabei wurden die verbliebenen Fundamente der Synagoge und des Hinterturms freigelegt und dokumentiert. Nach Abschluss der Grabungen wurde die Platzfläche mit einer einfachen Asphaltdecke vorläufig wiederhergestellt.
Für die dauerhafte Gestaltung des Ettinghausenplatzes soll im geplanten Wettbewerb ein Konzept gefunden werden, das mit einer besonderen und hochwertigen Gestaltung die Geschichte des Ortes in angemessener Weise erlebbar macht. Der Wettbewerb richtet sich an Landschaftsarchitekt:innen. Architekt:innen, Künstler:innen und Gestalter:innen können in Arbeitsgemeinschaft mit Landschaftsarchitekt:innen teilnehmen. Gesucht sind Entwurfsansätze, welche die komplexen Themen, Zusammenhänge, Spuren und Ereignisse in ein integrales Gestaltungskonzept überführen.
Fachpreisrichter*innen
Dr.-Ing. Rena Wandel-Hoefer, freie Architektin, Saarbrücken (Vorsitz)
Martin Hunscher, Leiter Stadtplanungsamt, Stadt Frankfurt am Main
Marianne Mommsen, freie Landschaftsarchitektin, Berlin (nur 18.11.2021)
Michael Triebswetter, freier Landschaftsarchitekt, Kassel
Sachpreisrichter*innen
Marc Grünbaum, Vorstandsmitglied, Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main
Beate Huf, Dezernat für Planen und Wohnen, Stadt Frankfurt am Main
Susanne Serke, Ortsvorsteherin im Ortsbeirat 6, Stadt Frankfurt am Main
Überarbeitungsphase
Die Jury stellt fest, dass die Arbeiten 1144 und 1147 in vielen Punkten konträre Qualitäten aufweisen. Die Gemeinsamkeit der Arbeiten besteht in dem Ansatz, einen dreidimensional ablesbaren Ort der Erinnerung an die Synagoge zu schaffen. Zugleich lassen beide Arbeiten aus Sicht der Jury noch zu viele Fragen bezüglich einzelner Entwurfsaspekte offen, um eine finale Entscheidung treffen zu können.
Vor diesem Hintergrund wird entschieden, dass beide Entwürfe gemäß §6 (3) RPW 2013 unter Wahrung der Anonymität überarbeitet werden sollen. Nach einer angemessenen Überarbeitungszeit und anschließender Vorprüfung sollen an einem weiteren Sitzungstag die abschließenden Entscheidungen der Jury getroffen werden.
Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt, den 1. Preisträger unter Berücksichtigung der Hinweise und Empfehlungen aus dem Beurteilungstext mit den weiteren Planungen zu beauftragen. Das Preisgericht betont dabei ausdrücklich die herausragende Qualität des Entwurfs 1144, dem es auf beeindruckende Weise gelungen ist, die Schwierigkeiten und die Komplexität der Wettbewerbsaufgabe in eine außergewöhnliche und vielschichtige Lösung zu überführen. Die Stärke des Konzepts und seine stringente Überarbeitung lassen erwarten, dass verbleibende Fragen in weiteren Planungsschritten ebenso überzeugend gelöst werden können.
So besteht die Chance, am Ettinghausenplatz einen öffentlichen Raum mit Signalwirkung zu schaffen, der einen interessanten und neuartigen Umgang mit Erinnerungskultur aufzeigt, einen Beitrag zu aktuellen Fragestellungen von Klimaschutz und Klimaanpassung leistet und nicht zuletzt einen attraktiven Ort mit hoher Aufenthaltsqualität formuliert.
Ausstellung
Die Arbeiten werden an zwei Orten ausgestellt. Ab Montag, den 21.03. ab 12 Uhr, bis zum 25.03.2022 um 12 Uhr sind die Beiträge im Atrium des Planungsdezernates, Kurt-Schumacher-Str. 10, 60311 Frankfurt am Main zu sehen. Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr. In Höchst werden die Arbeiten außerdem vom 23.03. bis zum 25.04.2022 in der Stadtbücherei Bibliothekszentrum Höchst in der Michael-Stumpf-Straße 2 zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu präsentiert.
Bewerbungsverfahren
Neugestaltung Ettinghausenplatz, Frankfurt am Main-Höchst
Interdisziplinärer Realisierungswettbewerb für Landschaftsarchitektur, Stadtplanung, Architektur, Kunst und Gestaltung
Auslober
Stadt Frankfurt am Main,
vertreten durch das
Stadtplanungsamt Frankfurt am Main
Wettbewerbsbetreuung
a:dk, Mainz
Anlass und Ziel
Der Ettinghausenplatz befindet sich in zentraler Lage in der historischen Altstadt des Frankfurter Stadtteils Höchst.
Der Bereich des seit 2008 nach der jüdischen Familie Ettinghausen benannten Stadtplatzes gehört zu den ältesten historisch und archäologisch relevanten Flächen der Höchster Altstadt. Am südlichen Rand des Platzes verlief seit dem Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert die Stadtmauer mit dem sogenannten Hinterturm und davorliegendem Stadtgraben. Nach Umbau- und Umnutzung des Hinterturms als »Judenschule« zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand 1816 an Stelle des Hinterturms zunächst eine kleinere Synagoge. 1905 errichtete die inzwischen deutlich gewachsene jüdische Gemeinde an gleicher Stelle ein neues, größeres Gotteshaus als repräsentativen Klinkerbau. Während der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge zunächst in Brand gesetzt und wenig später bis auf die Grundmauern abgetragen. Ab 1940 wurde unmittelbar östlich des Synagogen-Standortes ein Luftschutzbunker errichtet. Anstelle der Synagoge verblieb der Platz als ca. 400 qm großer, unbebauter Freiraum.
Die Spuren dieser wechselhaften Geschichte wurden im Jahr 2020 im Rahmen von archäologischen Grabungen untersucht. Dabei wurden die verbliebenen Fundamente der Synagoge und des Hinterturms freigelegt und dokumentiert. Nach Abschluss der Grabungen wurde die Platzfläche mit einer einfachen Asphaltdecke vorläufig wiederhergestellt.
Für die dauerhafte Gestaltung des Ettinghausenplatzes soll im geplanten Wettbewerb ein Konzept gefunden werden, das mit einer besonderen und hochwertigen Gestaltung die Geschichte des Ortes in angemessener Weise erlebbar macht. Der Wettbewerb richtet sich an Landschaftsarchitekt:innen. Architekt:innen, Künstler:innen und Gestalter:rinnen können in Arbeitsgemeinschaft mit Landschaftsarchitekt:innen teilnehmen. Gesucht sind Entwurfsansätze, welche die komplexen Themen, Zusammenhänge, Spuren und Ereignisse in ein integrales Gestaltungskonzept überführen.
Wettbewerbsart
Der Wettbewerb wird als interdisziplinärer Realisierungswettbewerb gemäß RPW 2013 ausgelobt. Das Verfahren ist anonym. Die Verfahrenssprache ist deutsch. Die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen war bei der Vorbereitung der Auslobung beratend tätig.
Teilnehmer*innen
Teilnahmeberechtigt sind Landschaftsarchitekt:innen. Dies sind in den Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sowie den Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) ansässige natürliche Personen, die gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates zur Führung der Berufsbezeichnung Landschaftsarchitekt:in berechtigt sind.
Architekt:innen, Stadtplaner:innen sowie Künstler:innen und Gestalter:innen sind in Arbeitsgemeinschaft mit Landschaftsarchitekt:innen teilnahmeberechtigt.
Termine
Bewerbungsschluss: 06. August 2021
Ausgabe der Unterlagen: 25. August 2021
Kolloquium: 08. September 2021
Abgabe der Pläne und Unterlagen: 20. Oktober 2021
Preisgericht: 11/2021
Fachpreisrichter*innen
Martin Hunscher, Leiter Stadtplanungsamt, Stadt Frankfurt am Main
Marianne Mommsen, freie Landschaftsarchitektin, Berlin
Michael Triebswetter, freier Landschaftsarchitekt, Kassel
Dr.-Ing. Rena Wandel-Höfer, freie Architektin, Saarbrücken
Sachpreisrichter*innen
Marc Grünbaum, Vorstandsmitglied, Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main
Mike Josef, Stadtrat, Dezernent für Planen und Wohnen, Stadt Frankfurt am Main
Susanne Serke, Ortsvorsteherin im Ortsbeirat 6, Stadt Frankfurt am Main
Preise und Anerkennungen
Die Wettbewerbssumme wurde auf Basis der RPW sowie in Abstimmung mit der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen ermittelt. Für Preise und Anerkennungen stehen insgesamt € 15.000 (netto) zur Verfügung. Die Verteilung ist wie folgt geplant:
1. Preis: € 6.000,-
2. Preis: € 4.000,-
3. Preis: € 3.000,-
Anerkennungen: € 2.000,- (z. B. € 2 x 1.000,-)
Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen unter: