Verfahrensart
Nicht offener freiraumplanerischer Realisierungs-wettbewerb (RPW 2013) im Rahmen eines VgV-Verfahrens mit 17 Teilnehmer*innen
Wettbewerbsaufgabe
Der Ernst-Abbe-Platz wird von einer Vielzahl an hochfrequentierten Gebäuden gerahmt. Hier sind unter anderem die Hörsaalgebäude und die Hauptmensa der Friedrich-Schiller-Universität, die Goethe-Galerie, die Gebäude der JENOPTIK AG, Ärztehäuser sowie weitere Wohn- und Bürogebäude zu nennen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Grüne Klimaoasen im urbanen Stadtraum“ wurde der Ernst-Abbe-Platz als Hitze-Hotspot ermittelt. Daraufhin konnten Fördermittel für die klimaangepasste Umgestaltung des Ernst-Abbe-Platz eingeworben werden.
Ziel der Umgestaltung ist die Schaffung eines attraktiven innerstädtischen Stadtplatzes für ein möglichst breites Nutzerspektrum. Das übergeordnete Ziel der Umgestaltung ist nunmehr die Verbesserung der klimatischen und lufthygienischen Bedingungen des Ernst-Abbe-Platzes, um zu einer sommerlichen Temperaturabsenkung des Platzes und damit zur signifikanten Aufwertung der Aufenthaltsqualität beizutragen. In diesem Zuge sollen die Biodiversität sowie die Nutzungsvielfalt erhöht und durch Rückhaltung, Speicherung und potenzieller Nachnutzung von Regenwasser negative Auswirkungen von Starkregenereignissen abgemildert werden.
Impulse zur weiteren Belebung des Platzes im Kontext der umgebenden Bebauung, wie etwa die Öffnung der Einkaufs- und Gastronomieangebote zur Platzfläche werden erwartet. Hierbei legt die Stadt Jena als Technologie- und Innovationsstandort ein besonderes Augenmerk auf zukunftsweisende Ideen zur nachhaltigen und klimagerechten Gestaltung ihrer urbanen Flächen. Auf dem Platz befinden sich Skulpturen des US-amerikanischen Künstlers Frank Stella, diese sind in die Platzgestaltung zu integrieren.
Zur Umsetzung der genannten Ziele sind die nahezu vollständige Unterbauung des Platzes mit zwei Tiefgaragen zu beachten. Die Unterbauung erschwert die mögliche Rückhaltung, Speicherung und Nachnutzung von Regenwasser. Die Stadt strebt an, dass Teile der Tiefgaragenflächen für Anlagen zur Wasserbewirtschaftung umgenutzt werden können.
Weiter verfügt der Platz über eine direkte Straßenbahnanbindung, die sich im südlichen Platzbereich von Ost nach West über den Platz erstreckt.
Im Jahr 2012 wurde bereits ein Realisierungswettbewerb für den Ernst-Abbe-Platz durchge-
führt (wa-2012308). In diesem Verfahren wurden 3 Preisträger und 2 Ankäufe ausgezeichnet. Die Umsetzung der Wettbewerbsergebnisse konnte mangels einer fehlenden Fördermöglichkeit nicht erfolgen. Eine Beauftragung im Jahr 2024 eines Preisträgers aus dem Verfahren 2012 wurde rechtlich geprüft und unter anderem aufgrund der langen Zeitspanne sowie des viel stärker forcierten Stellenwertes einer klimaangepassten Umgestaltung als nicht rechtssicher bewertet. Die Stadt Jena hat sich daher entschlossen, ein neues Wettbewerbsverfahren auszuloben und durchzuführen. Die Wettbewerbsauslobung von 2012 diente als Grundlage für die Erstellung der vorliegenden Auslobung. In Anerkennung der Leistungen des Wettbewerbs 2012 werden die Preisträger*innen, welche eine Teilnahme zugesagt haben, als Teilnehmer*innen für den anstehenden Wettbewerb gesetzt.
Competition assignment
Ernst-Abbe-Platz is surrounded by a number of highly frequented buildings. These include the lecture hall buildings and main cafeteria of Friedrich Schiller University, the Goethe Gallery, and the buildings of JENOPTIK AG.
The aim of the redesign is to create an attractive city square for as wide a range of users as
possible. The overarching goal is to improve the climatic and air quality conditions at Ernst-Abbe-Platz in order to contribute to a reduction in the temperature of the square and thus significantly enhance the quality of life there. In the course of this, biodiversity and diversity of use are to be increased and the negative effects of heavy rainfall events mitigated through retention, storage, and potential reuse of rainwater.
Fachpreisrichter*innen
Prof. Dr. Stefan Bochnig, Höxter (Vorsitz)
Prof. Maren Brakebusch, Potsdam
Jens Bendfeldt, Kiel
Prof. Rainer Sachse, Düsseldorf
Sofia Petersson, Berlin
Werner Alkewitz, Erfurt
Claudia Siebeck, Leipzig
Sachpreisrichter*innen
Dirk Lange, Dezernent für Stadtentwicklung
und Umwelt
Ulrike Tillmann, BBSR
Holger Otto, FSU
Tobias Strobel, Jenoptik
Cornelia Förster, Ortsteilbgm., Jena Zentrum
Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt unter Berücksichtigung der Beurteilungen den/die erste Preisträger*in mit den weiteren Leistungen zu beauftragen.
Zusätzlich werden die Wettbewerbsarbeiten auf der Beteiligungsplattform der Stadt Jena veröffentlicht:
mitmachen.jena.de/klimagerechte-platzgestaltung-ernstabbeplatz-jena