Ideenwerkstatt zur Entwicklung des Rathausquartiers , Hückelhoven/ Deutschland

Verfahrensart
Nicht offene Ideenwerkstatt über Leistungen freiberuflicher Tätigkeiten auf der Grundlage des § 50 UVgO mit fünf eingeladenen Büros

Teilnehmende Büros
ksg Architekten, Köln
&MICA GmbH, Köln
Architekturbüro Dipl.-Ing. Wolfgang Emondts, Hückelhoven
Architektur Galerie Greven, Hückelhoven
Reicher Haase Assoziierte, Aachen

Verfahrensaufgabe
Die Stadt Hückelhoven ist eine junge und sehr ambitionierte Stadt mit rund 40.000 Einwohnern auf einer Flächengröße von mehr als 6.000 ha. Neben der unmittelbaren Nähe zu Aachen, Düsseldorf und Mönchengladbach bietet Hückelhoven eine optimale Verkehrserschließung und ist dennoch eine Stadt im Grünen. Inmitten der Rurniederung gelegen, hat die Stadt Anschluss an den bis in die Niederlande hineinreichenden Naturpark Schwalm-Nette. Neben einigen Kultur-, Freizeit- und Bildungsangeboten ist Hückelhoven insbesondere als Einkaufsstadt sehr beliebt. Erkennbar ist dies u.a. an der hohen Anzahl von Pendlern, die vor allem das Hückelhoven-Center besuchen. Bedauerlicherweise verweilen jedoch die Besucher und auch die Bewohner Hückelhovens nach Ihrem Einkauf nicht in der Stadt, da es schlichtweg an qualitativen Aufenthaltsflächen fehlt. Es gibt kein klares Zentrum und kein Ort, der diese Möglichkeit bietet.

Dies stellt eines der Ziele dar, die die Stadt Hückelhoven im Zuge der Ideenwerkstatt verfolgt. Um die Attraktivität des Stadtbildes noch weiter zu fördern, soll das bislang ungenutzte Potential ausgebaut und das hier ausgewiesenen Plangebiet im Innenstadtbereich als neuen Quartiersplatz entwickelt werden.

Durch die unmittelbare Entfernung zum Rathaus und zu einem großflächigen Einzelhandelsgebiet, soll an dieser prominenten Lage nicht nur ein qualitativ hochwertiges Ensemble, sondern ein Leuchtturmprojekt geschaffen werden. Der neue Ort soll innovativ sein und nicht nur für die späteren Nutzer, sondern insbesondere für die Bewohner und Besucher Hückelhovens einen deutlichen Mehrwert bieten.

Die Stadt Hückelhoven hat aufgrund des Steinkohlebergbaus bis heute eine besondere soziale, kulturelle sowie wirtschaftliche Bedeutung. Hintergrund dafür ist die Zeche Sophia Jacoba, die zwischen 1960 bis 1997 als modernste Steinkohlenzeche Europas galt und somit positiv zur Stadtentwicklung erheblich beitrug.

Aus kommunaler Perspektive liegt der Fokus für eine sinnvolle Planungsstrategie einer Innenstadtentwicklung auf einem breit gefächerten Nutzungsmix. Ein ergänzendes, qualitativ hochwertiges Gastronomie- und Freizeitangebot sowie eine hohe Aufenthaltsqualität im Außenbereich können dabei helfen, die Innenstadt Hückelhovens für Bürger, Besucher und Touristen noch anziehender zu gestalten. Das Vorhandensein von Wohnraum und öffentlichen Einrichtungen begünstigt gleichermaßen die lebendige Innenstadt. Thematisch richtet die Ideenwerkstatt den Blick auf innovative Lösungsansätze für die Kombination aus Gastronomie, öffentlichen Einrichtungen und Wohnen und fragt nach zukunftsweisenden, funktionalen und städtebaulichen Konzepten für ein neues Innenstadtquartier. Ziel ist es, den Ruf von Hückelhoven als Einkaufsstadt zu festigen und auszubauen. Darüber hinaus soll das neue Quartier seitens der Bürger außerdem als lebenswerter Ort wahrgenommen werden. Innerhalb der Aufgabenstellung ist eine integrierte städtebauliche und verkehrlich tragbare Lösung für das Plangebiet zu entwerfen, die den Bestand aufwertet und in Abschnitten umsetzbar ist.

Jury
Bauherr und Vertreter:
Bernd Jansen, Bürgermeister
Dr. Achim Ortmanns, Stadtvertretung
Thorsten de Haas, Stadtvertretung
Mario Schmitz, Stadtvertretung
Ramona Fister, Stadtvertretung
Bernd Gödecke, Stadtvertretung
Roland Müller, Stadtvertretung
Christian Zilkenat, Stadtvertretung
Jörg Leseberg, Stadtvertretung
Heinz-Jürgen Wolter, Stadtvertretung
Sascha Junker, Stadtvertretung
Thomas Schnelle, Stadtvertretung

Fachexperten:
Prof. Juan Pablo Molestina, Architekt und Vorstand des BDA in Köln von Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH
Frederik Jaspert, Architekt von JSWD Architekten

Empfehlung der Jury
Nach der ersten Präsentationsrunde im November haben die Finalisten ksg Architekten und &MICA ihre Entwürfe grundlegend weiterentwickelt. Alle Jurymitglieder waren gespannt auf die Umsetzung der nach Abschluss ersten Jurysitzung formulierten Anpassungsanforderungen.

Zur Abstimmung standen zwei völlig unterschiedliche aber gleichermaßen hochwertige Konzepte. Nach spannenden Diskussionen haben sich die Stadtvertreter der Stadt Hückelhoven mit acht Stimmen mehrheitlich für die Realisierung des Entwurfes von ksg Architekten entschieden. Für &MICA stimmten drei Stadtvertreter der Stadt Hückelhoven, weiter gab es eine unentschiedene Stimme.