Haus der Demokratie , Frankfurt am Main/ Deutschland

Verfahrensart
Offener einphasiger Ideenwettbewerb nach RPW

Wettbewerbsaufgabe
In der Paulskirche versammelte sich 1848 das erste deutsche Parlament: die Nationalversammlung. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1948 als „Haus aller Deutschen“ wiederaufgebaut und gilt heute als Symbol der Demokratie.
Um die Paulskirche angemessen ins Licht zu rücken und einen neuen Ort zur Reflexion über Demokratie in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schaffen, soll sie nun saniert und um das Haus der Demokratie ergänzt werden.
Im geplanten Haus der Demokratie sollen Ausstellungsflächen für eine historische Präsentation, ein Labor und Workshop-Räume für demokratische Praxis eingerichtet werden. Der neue Ort soll Raum für grundsätzliche politische Themen schaffen: Wahlen und Wahlrecht, Grundrechte, das Verhältnis von Demokratie und Nationalstaat, Europäisierung und Globalisierung, Populismus, Politikverdrossenheit, Kritik und das Ressentiment gegen Parlamentarismus und politische Parteien sowie die Frage, was demokratische Gesellschaften auszeichnet, zusammenhält oder gefährdet.
Im Sommer 2023 wurde die Stabsstelle Entwicklung Paulskirche/Haus der Demokratie verfügt. Mit dem Stadtverordnetenbeschluss „Planung Haus der Demokratie“ wurde der Weg für die weitere Planung des Hauses der Demokratie frei gemacht. Die Empfehlung der Expertenkommission schlug einen Entwurf im Sinne einer „Signature Architecture“ mit Standort auf dem Platanen-hain des Paulsplatzes vor. Diese Idee einer ikonischen Architektur, hat bisher wenig Anklang gefunden. Der nun offene Ideenwettbewerb wird dieses Spannungsfeld zwischen solitärem Neubau auf dem Paulsplatz und Umnutzung von
Bestandsgebäuden im Kontext des umgebenden öffentlichen Raums neu aufreißen und den Weg für eine breite Diskussion bereiten. Der Ideenwettbewerb klärt zunächst die städtebaulichen Zusammenhänge und den Charakter des Ortes und dient als Grundlage für den demokratischen Prozess hin zum Haus der Demokratie.
Übergeordnete Aufgabe ist die Entwicklung eines räumlichen Gesamtkonzeptes in enger Beziehung zur Paulskirche. Dabei soll das gesamte Areal rund um die Paulskirche mitgedacht werden und die Aufenthaltsqualität des Paulsplatzes verbessert werden. Neben einem Neubau ist es auch denkbar, das Bestandsgebäude der Kämmerei umzunutzen. Schlussendlich soll ein Ensemble entstehen, dass ein zukunftsweisendes Bild von Demokratie vermitteln wird.

Competition assignment
In 1848, the first German parliament, the National Assembly, convened in St. Paul‘s Church. After its destruction in World War II, it was rebuilt in 1948 as the “House of All Germans” and is now considered a symbol of democracy. In order to put St. Paul‘s Church in the spotlight and create a new place for reflection on democracy in the past, present, and future, it is now to be renovated and supplemented by the House of Democracy.

Fachpreisrichter*innen
Prof. Christa Reicher, Aachen/Dortmund (Vorsitz)
Wiebke Ahues, Berlin
Dr. Marta Doehler-Behzadi, Leipzig
Tim Driedger, Frankfurt am Main
Prof. Inga Hahn, Berlin
Prof. Dr. Constanze Petrow, Wiesbaden
Prof. Amandus Samsøe Sattler, Berlin
Prof. Zvonko Turkali, Frankfurt am Main

Sachpreisrichter*innen
Dr. N. Eskandari-Grünberg, Bgm. Frankfurt/Main
Dr. Jan Gerchow, Ehem. Direktor
Historisches Museum Frankfurt
Prof. Dr. Marcus Gwechenberger, Frankfurt/Main
Dr. Bernd Heidenreich, Ehrenamtlicher Magistrat
Mike Josef, OB Stadt Frankfurt am Main
Lars-Christian Uhlig, BBSR
Michael Weber, Ortsvorsteher OBR 1

Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt, die zehn gleichwertig prämierten Preisträger*innen in den oder dem geplanten zukünftigen Verfahren für das Haus der Demokratie als Teilnehmende zu setzen.

Weitere Informationen finden Sie unter:
deinhausderdemokratie.de/de/ausstellung
c4c-berlin.de/projekt/hdd