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  • Dauerausstellung Hotel Silber
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  • 1. Rang: Wandel · Lorch Architekten und Stadtplaner, Saarbrücken
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Dauerausstellung Hotel Silber , Stuttgart/ Deutschland

Architektur Wettbewerbs-Ergebnis

wa-ID
wa-2018966
Tag der Veröffentlichung
06.08.2015
Aktualisiert am
01.07.2019
Verfahrensart
Sonstiger Wettbewerb
Beteiligung
9 Arbeiten
Auslober
Koordination
Architektur 109, Stuttgart
Preisgerichtssitzung
27.07.2015
Fertigstellung
12/2018

Fertigstellung des Projekts – Dezember 2018

Szenographie und Objektplanung
Sanierung und Umnutzung ehem. „Hotel Silber“
Lern- und Gedenkort Hotel Silber
Eine Ausstellung zur Polizei und Verfolgung


Projektdaten

Standort: Dorotheenstr. 10, 70173 Stuttgart
Bauherr Objektplanung: Land Baden-Württemberg, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Stuttgart
Bauherr Szenographie: Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Bürgerbeteiligung: Initiative Lern- und Gedenkort „Hotel Silber“ e.V.

Architekt:
Wandel Lorch Architekten, Frankfurt am Main
Florian Götze, Julia Höbelheinrich, Michael Albertinelli, Lena Packert

Verfasser:
Prof. Andrea Wandel, Prof. Wolfgang Lorch, Florian Götze, Thomas Wach

Bearbeitungszeitraum: 07/ 2015 – 12/2018
Bauzeit: 04/2017 – 12/2018
Eröffnung: 03.12.2018

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Das ehemalige „Hotel Silber“ in der Dorotheenstraße in Stuttgart ist ein historischer Ort. Ein Ort des organisierten NS-Terrors und mehr als ein halbes Jahrhundert lang, in mehreren politischen Systemen – ein Ort der Polizei.
Mitte des 19. Jahrhundert als Gasthaus und Hotel erbaut, wird es nach dem 1. Weltkrieg als Verwaltungsgebäude genutzt und ab 1928 zum Sitz des Polizeipräsidiums, in der weiteren Folge schließlich zum Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei Gestapo für Württemberg und Hohenzollern. Nach dem Wiederaufbau nach Kriegszerstörung wird es bis weit in die 1980er Jahre zur Unterbringung für Teile der Stuttgarter Polizei genutzt. Dank des großen Einsatzes der bürgerschaftlichen Initiative Lern- und Gedenkort „Hotel Silber“ e.V. werden im Jahr 2011 der Erhalt des Gebäudes und die Errichtung eines Gedenkortes beschlossen. Unter der Bauherrschaft des Landes Baden-Württemberg und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg, wie auch der Beteiligung der Initiative wird das Haus saniert und die Dauerausstellung eingerichtet.

Das Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen Waisenhaus und dem modernen Dorotheenquartier behauptet sich heute durch seine angemessene Präsenz im Stadtraum. Zur Adressbildung und Sichtbarmachung der neuen Nutzung als Erinnerungsort sind in einige Fensteröffnungen Begriffe, wie „Ausgrenzung“, „Mut“, „Würde“, „Verfolgung“ auf Werksteintafeln eingeschrieben, die erahnen lassen, was sich im Inneren des Gebäudes einst abspielte. Diese Elemente sorgen nach Außen für eine dem Inhalt entsprechende Hermetik und bringen transluzent diffuses Licht in die Ausstellung im Innenraum.
Anstelle des verlorenen Eckturmes verdeutlicht eine abstrahierte Nachbildung des Erkers als bedrucktes Zeichen die neue Nutzung und schwebt über dem wiederhergestellten Haupteingang des einstigen Restaurants. Als Schnittstelle zur Öffentlichkeit gelangt man hier auf direktem Wege in den „Wechselraum“- früher Frühstücksraum und Restaurant des Hotels - der im alltäglichen Betrieb großzügiges Foyer mit Ticketing ist. In seiner zweiten Funktion ist der „Wechselraum“ ein Veranstaltungsort für Vorträge, Podiumsdiskussionen und andere Formate, zwei ergänzende Seminarräume im Erdgeschoss dienen der Wissensvermittlung. Die Servicebereiche liegen im Untergeschoss, wo auch die ehemaligen Verwahrzellen noch zu sehen sind und einen Eindruck der ursprünglichen Enge der Zellenräume geben.

Die Dauerausstellung befindet sich im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Hier wird die Geschichte des Hauses in ihren Kontinuitäten und Brüchen verdeutlicht. Unter Beibehaltung der räumlichen Struktur der Zellenbü¬ros, leitet der Rundgang durch die Ausstellung und beschäftigt sich mit dem Selbstverständnis der Polizisten in Demokratie und Diktatur, setzt sich mit Tätern und Opfern auseinander und beleuchtet die Strukturen, die den bürokratisch organisierten Staatsterror ermöglichten.
Das zweite Obergeschoss wurde weitgehend von den Innenwänden befreit, um hier eine große Fläche für Wechselausstellungen zu schaffen.

Im Flur des ersten Obergeschosses steht der Besucher zunächst den Tätern gegenüber, zusammengesetzt wird dieser Eindruck aus Portraitfotos auf leuchtkastenartigen Aufstellern, die die lange Flurzone nur selektiv begehbar machen.

Taucht der Besucher in der Folge in die strukturell erhaltenen kleinteiligen Kabinette ein, findet er sich am authentischen Ort wieder und begegnet an Schreibtischvitrinen den Tätern, wie auch den Einzelschicksalen der Opfer.
Hier ist das Mittel des Abschälens historischer Schichten zum maßgeblichen Werkzeug der Sanierung geworden. Wand- und Bodenbeläge wurden entfernt und mit atmosphärisch und der Nutzung angemessenen Materialien belegt. Als Zitat der Büronutzung wurde großflächig ein grauer Linoleumbelag verlegt. Die Wände wurden abgeschält und wenn nötig gespachtelt. An einigen Stellen werden historische Spuren und die heterogene Bausubstanz sichtbar gemacht.

Orientiert wird der Besucher durch ein mattschwarzes Band an der Wand, dass die chronologische Entwicklung der In-stitution und Staatsmacht Polizei darstellt.
An den Trennwänden zwischen den ehemaligen Zellenbüros wird die Auswirkung des Handelns der Täter beschrieben. In einer zusätzlich übergeordneten Ebene im Flur wird der allgemeine geschichtliche Diskurs in der jeweiligen Zeit verortet.

Ein weiteres Vermittlungselement im Innen- und Aussenraum des Gebäudes sind „Fenster in die Vergangenheit“, welche Einblicke in die Geschichte des Hauses geben – von einem Silberkännchen aus Zeiten des Hotelbetriebs über die Gründung der Deutschen Motorradfahrer-Vereinigung als Vorgänger des heutigen ADAC und die Verhaftung des ehemaligen württembergischen Staatspräsidenten Eugen Bolz 1933 bis zu den Diskussionen um den Erhalt des „Hotel Silber“ als Erinnerungsort in jüngster Zeit.

Umbauten in den 1950er und -80er Jahren veränderten und überformten das Gesicht des Hauses. Die zur Errichtung des Erinnerungsortes notwendigen baulichen Eingriffe blieben im ersten Obergeschoss dennoch relativ gering, da hier die ursprünglich vorhandene Bürostruktur zum Gestaltungsmittel des Ausstellungsrundganges wurde. Die Wechselausstellungsfläche im zweiten Obergeschoss und auch die Wiederherstellung des ehemaligen Frühstücksraumes im Erdgeschoss erforderten jedoch umfangreichere statische Eingriffe.
Die für eine öffentliche und museale Nutzung notwendigen Maßnahmen, wie die brandschutztechnische Ertüchtigung, klima- und haustechnische Neuerungen, Anforderungen an die Barrierefreiheit wurden mit Blick auf den Bestand möglichst zurückhaltend umgesetzt.
Die zurückhaltende und homogene Farbigkeit des Hauses ist Grundlage für eine adäquate inhaltliche Präsentation ohne überzogene Anleihen aus vergangenen Zeiten aufzunehmen.
Absicht der Gestaltung war, eine Balance zu schaffen zwischen der scheinbaren Bleiwüste der Akten und der Monstrosität der Verbrechen, die von diesem Ort ausgingen und dabei letztlich einen atmosphärischen, aber keinen überzogenen Stimmungsraum zu generieren.



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1. Rang

Wandel · Lorch Architekten und Stadtplaner, Saarbrücken

2. Rang

büroberlin, Berlin

3. Rang

hg merz architekten museumsgestalter, Berlin
Verfahrensart
Planungskonkurrenz mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren

Wettbewerbsaufgabe
Anlass und Zweck des konkurrierenden Planungsverfahrens ist die Entwicklung einer Ausstellungskonzeption für eine neue Einrichtung im ehemaligen „Hotel Silber“ in Stuttgart. Mit dem Verfahren soll auf der Grundlage er Vorentwürfe die beste konzeptionelle und gestalterische Lösung für die zu planende und zu realisierende Einrichtung im „Hotel Silber“ gefunden werden.
Wesentliche Zielsetzung ist die Erlangung eines realisierbaren Entwurfür eine Ausstellungskonzeption, die sich kritisch mit der wechselvollen Geschichte des Gebäudes auseinandersetzt (Dauerausstellung, „Fenster in die Vergangenheit“ und Eingangsbereich mit einem Prolog/Epilog und Ticketing).

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