BORG – Oberstufenrealgymnasium – Smart-City , Oberndorf/ Österreich

Fotos: © Hertha Hurnaus

Planung: MEGATABS architekten ZT GmbH
Mitarbeiter:Matthäus Stracke, Mathias Groisböck, Isabella Woloschtschuk-Pach, Benjamin Fellner, Daniel Pannacci
Auftraggeber: Stadtgemeinde Oberndorf

Projektadresse: Watzmannstraße 40, 5110 Oberndorf bei Salzburg

Projektdaten
Brutto-Grundfläche (BGF): 4.471m²
Nutzfläche (NF): 2.828m²
Brutto-Rauminhalt (BRI): 18.013m³
Gesamtkosten: ca. € 10,75 Mio. brutto, exkl. Einrichtung

Baubeginn: November 2016
Fertigstellung: JUli 2018
Eröffnung: Oktober 2018

Projektbeteiligte
Architektur: MEGATABS architekten ZT GmbH
Baumanagement: SABAG GmbH
ÖBA: AIS Bau- und Projektmanagement
Statik: DI Manfred Armstorfer
Bauphysik: DI Graml Ziviltechnik
Haustechnik: Karres Technisches Büro GmbH
Elektrotechnik: PT2S Elektroplanungs GmbH
Brandschutz: Golser Technisches Büro GmbH
Kulturtechnik: DI Stephan Kettl
Geometer: Geometer Fally ZT GmbH
Sportanlagen: Sportplan Spisak e.U.

Ausführende Firman
Baumeister: Tiefenthaler – Schichtle Hoch- und Tiefbau GmbH
Trockenbau: Haydn & Oberneder GmbH & CoKG
Fenster und Fassade: Ferroglas Glasbautechnik GmbH
Heizung, Kühlung, Sanitär: Schwaiger Heizung-Sanitär-Lüftung GmbH
Lüftung: GPU Riedl Lüftungstechnik GmbH
Elektrotechnik: Ing. Viktor Sachs GmbH
Bautischler: Tischlerei Scheschy GmbH
Möbeltischler: Josef Göbel GmbH
Zertifizierung: Daxner & Merl GmbH


Borg Oberndorf bei Salzburg
Aufbauend auf einem ganzheitlichen Architekturverständnis setzt der Schulneubau des BORG Oberndorf die Prämissen Offenheit, Interaktion und Nachhaltigkeit konsequent um - vom städtebaulichen Maßstab bis zur Innenraumgestaltung und Möblierung.

Die formale Ausgestaltung des dreigeschoßigen Baukörpers geht aus dem Anspruch einer übersichtlichen und gut überschaubaren Gesamtstruktur sowie kurzen Erschließungswegen von hoher räumlicher Qualität hervor. Dies spiegelt sich vor allem in den vielschichtigen Blickbeziehungen wider, die das neue Schulgebäude seinen Nutzern bietet. Ein stetig wechselndes Spiel zwischen Aus-, Ein- und Durchblicken bietet SchülerInnen, LehrerInnen sowie Besuchern gleichermaßen ein abwechslungsreiches Raumerlebnis.
Ein großzügiger Schulvorplatz, der seine Fortsetzung im Innenhof der Schule findet, schafft eine markante und klare Zugangssituation. Im Erdgeschoß dreiseitig gefasst, fungiert er als Erweiterung der Aula im Freien und bietet mit seinem überdachten Bereich SchülerInnen, LehrerInnen sowie BesucherInnen zudem Schutz vor Witterung.

Die zentral gelegene Aula bildet mit dem geschoßübergreifenden Luftraum und dem schwebenden Bibliothekskubus das Herzstück der neuen Schule. Sie schafft eine Aufenthaltszone mit hoher Qualität, die zum Verweilen und Austauschen einlädt. Die hochwertigen Verkehrs- und Kommunikationszonen dienen neben der Erschließung einer vielfältigen und offenen Unterrichtsgestaltung. Großzügige Öffnungen zu den Terrassen in allen Geschoßen und ein hohes Maß an Transparenz zum Atrium schaffen lichtdurchflutete Aufenthaltsbereiche mit Wohlfühlcharakter.

Durch eine klare Strukturierung werden im Erdgeschoß ein gemeinschaftlich genützter öffentlicher Bereich und in den Obergeschoßen konzentrierte, ruhige Lernlandschaften geschaffen. Ergänzt um Rückzugsmöglichkeiten, die auch als Gruppenräume genutzt werden können und das Bedürfnis nach ruhigen Pausenflächen und Privatheit erfüllen, entstehen vielfältig nutzbare Unterrichts- und Aufenthaltsbereiche. Großzügige Terrassenflächen bieten reichlich Platz für Freiklassen und ermöglichen so eine abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung auch im Freien.

In Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erfüllt das neue BORG höchste Ansprüche. Der Energiebedarf wird mittels Grundwasserwärmepumpe, Photovoltaik- sowie Solarthermieanlage gedeckt, wobei im Sinne eines Smart-City Gedankens das BORG mit dem zeitgleich errichteten neuen Rathaus im Nahwärmeverbund gemeinsam versorgt wird.

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BORG+RATHAUS OBERNDORF – Smart-City Konzept
Nach dem Gewinn des EU-weit offenen Realisierungswettbewerbs für das neue BORG Oberndorf im Februar 2015, konnte das Architekturbüro MEGATABS architekten ZT GmbH im Oktober des selben Jahres auch den geladenen Realisierungswettbewerb für das neue Rathaus Oberndorf für sich entscheiden.
Die räumliche Nähe der beiden Projekte zueinander und deren zeitgleiche Umsetzung boten eine einmalige Chance Synergiepotentiale in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz optimal zu nutzen. Im Sinne eines Smart-City Konzepts sind beide Gebäude im Nahwärmeverbund miteinander gekoppelt, wobei umweltfreundliche erneuerbare Energieträger genutzt werden.

Die Heiz- und Kühlenergie wird dabei von einer im BORG installierten Grundwasserwärmepumpe gewonnen. Das Flachdach des Schulneubaus ist zudem sowohl mit einer Photovoltaik- als auch einer Solarthermieanlage ausgestattet, wodurch ein besonders energieeffizienter und nachhaltiger Betrieb beider Gebäude sichergestellt wird. Der Stromertrag der Photovoltaikanlage wird zur Deckung des Eigenbedarfs verwendet, Überschüsse werden ins Netz des Energieversorgers eingespeist. Es wurde damit ein möglichst autarkes, sicheres, umweltfreundliches, zukunftsorientiertes und kostengünstiges Energiesystem errichtet.

Ein Teil der gewonnenen Energie wird für die Beheizung und Kühlung der neuen Schule aufgewendet, der andere Teil wird im Nahwärmeverbund für die Konditionierung des Rathauses bereitgestellt. Durch die räumliche Nähe der beiden Gebäude zueinander können Leitungs- und Zirkulationsverluste bei der Wärmeübertragung minimiert werden. Die Beheizung und Kühlung des neuen Rathauses erfolgt dabei mittels thermischer Bauteilaktivierung wodurch die vorhandenen Speichermassen des Massivbaus optimal ausgenutzt werden und ein hohes Maß an Behaglichkeit für die Nutzer gewährleistet wird.

Das Schulgebäude weist in den Sommermonaten aufgrund der Ferienzeit einen reduzierten Energiebedarf auf. Die in dieser Zeit gewonnene Energie verpufft jedoch nicht ungenutzt, sondern kann dem Rathaus im Nahwärmeverbund zur Verfügung gestellt werden. Durch diesen weiteren Synergieeffekt wird die Gesamteffizienz des installierten Energiesystems zusätzlich gesteigert.

Die Belüftung aller relevanten Aufenthaltsräume sowohl des neuen BORG als auch des neuen Rathauses erfolgt mittels hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Durch den Einsatz intelligenter, exakt auf die Gebäude abgestimmte Regelungstechnik, wird der Energieverbrauch weiter minimiert, der Komfort hingegen gesteigert. Somit wird ein wesentlicher Beitrag zur kontinuierlichen Verminderung von Treibhausgas-Emissionen und zum Erreichen der Klimabündnisziele geleistet.