Alterszentrum Ried , Biel/ Schweiz

Verfahrensart
Offener Projektwettbewerb

Wettbewerbsaufgabe
Das Alters- und Pflegeheim Ried ist eines von vier städtischen Betagtenheimen. Eingerichtet wurde das Heim in den 1920er Jahren in der damals von der Stadt Biel übernommenen Campagne der Malerfamilie Robert.

Zu den genannten historischen Bauten der Dynastie Robert gesellten sich in 1950er Jahren die Neubauten einer für die damalige Zeit höchst fortschrittlichen Alterswohnsiedlung und eines Kinderheimes. Die in den 1970er Jahren erbaute heilpädagogische Tagesschule rundet die Vielfalt der ausschliesslich dem öffentlichen Interesse dienenden, sozialen Institutionen im Ried ab.

Für die Landschaft Ried und für beinahe ausnahmslos alle Gebäude gelten hohe bis höchste Schutzvorgaben bezüglich Ortsbild (Inventar der schützenswerten Ortbilder der Schweizvon nationaler Bedeutung ISOS), Denkmalpflege (Kantonales Bauinventar), sowie historischer Verkehrwege (Inventar der schützenswerten Verkehrswege der Schweiz von regionaler und lokaler Bedeutung).

Neben den baulichen Werten, der Schönheit der Landschaft und der bis heute erlebbaren reichen Geschichte des Rieds, ist vor allem auch die von den jungen bis alten Bewohnerinnen und Bewohnern geprägte Identität einzigartig. So erstrahlt der Ort in einer, für seine Grösse erstaunlichen Lebendigkeit.

Dem Altersheim, einem der starken sozialen Akteure im Ried, droht nun, wegen der alten Strukturen und des schlechten Zustandes, die Schliessung. Mit dem Verschwinden des Heims würde mangels adäquater Nutzungsalternativen nicht nur das gebaute Erbe gefährdet, sondern auch das aussergewöhnlich gute soziale Gefüge des ganzen Ried nicht weiter bestehen können. Die Leitung der Bieler Betagtenheime hat darum beschlossen, das Angebot im Ried weiterzuführen und das dafür notwendige Erneuerungsprojekt anzugehen.

Aufgrund der speziellen Ausgangslage hat die mit der Umsetzung betrauten Direktion Bau, Energie und Umwelt bereits früh alle interessierten Stellen einbezogen und unter der Mediation eines externen Büros für Projektentwicklungen in mehreren Workshops Machbarkeitsstudien entwickelt. Die Arbeitsgruppe setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern aus den politischen Direktionen, der städtischen Verwaltung, der örtlichen Heimleitung und Vertretungen der kantonalen und städtischen Denkmalpflegestellen. Im Weiteren wurden die Stadtplanung, die benachbarten Institutionen und inbesondere die Stiftung Kinderhaus Stern im Ried in den Prozess einbezogen.

Das Ergebnis dieser Vorarbeit sind eine von allen Beteiligten mitgetragene Interessensabwägung und die daraus enwickelten und im Programm definierten Rahmenbedingungen für die Wettbewerbsaufgabe.

Die Einwohnergemeinde Biel schrieb darauf einen offenen, einstufigen, anonymen Projektwettbewerb nach SIA Ordnung 142 aus. Das Verfahren wurde von der SIA Wettbewerbskommission geprüft und als konform bestätigt.

Ziel ist, die nur noch auf Zusehen hin geduldeten Infrastukturen möglichst umfassend zu erneuern und das neue Alterszentrum Ried zu realisieren.

Fachpreisrichter*innen
Fritz Schär, Architekt BSA SIA, Bern (Vorsitz)
Stephanie Bender, Architektin EPFL FAS SIA, Lausanne
Jürg Saager, Architekt ETH SIA, Leiter Abteilung Hochbau, BEU
Marco Rampini, Landschaftsarchitekt, Architekt FAS SIA FSAP FSU, Genève
Tatiana Lori, Leiterin kantonale Denkmalpflege Bern
Ersatzmitglied: Christian Stucki, Architekt HTL SWB, Projektleiter, Abteilung Hochbau, BEU

Sachpreisrichter*innen
Cédric Némitz, Direktor Bildung, Kultur und Sport, BKS
Barbara Schwickert, Direktorin Bau, Energie und Umwelt, BEU
Daniel Stäheli, Co-Leiter städtische Betagtenheime und Vorsitzender des Stiftungsrates Flopa
Angela Rebetez, Leiterin Betagtenheim Ried
Ersatzmitglied: Roland Wüthrich, Co-Leiter städtische Betagtenheime

Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt das Projekt PHOENIX zur Weiterbearbeitung.